Die Kanadier haben weniger Freizeitstress
Bernhard Fürlinger ist seit Februar 2016 bei Starlim North America im kanadischen London tätig.
MARCHTRENK/LONDON. Das Marchtrenker Unternehmen Starlim-Sterner gilt schon lange als global player, was die Verarbeitung von Flüssigsilicon angeht. Neben den beiden österreichischen Standorten hat die Gruppe auch Niederlassungen in Italien (Castello d‘Argile), Deutschland (Reutlingen), China (Taicang) und Kanada (London/Ontario, Guelph) und beschäftigt weltweit rund 1250 Mitarbeiter. Für Geschäftsführer Thomas Bründl bringt es einen großen Mehrwert mit, wenn seine Mitarbeiter Auslandserfahrung sammeln: "Als Unternehmen habe ich bei Mitarbeitern einen Mehrnutzen, wenn sie in ihrer Persönlichkeit wachsen. Jetzt kann ich jemandem viele Bücher in die Hand geben, das ist allerdings nur Theorie. Etwas anderes ist es, sich aus seinem unmittelbaren Lebensraum hinauszubewegen."
Schnell integriert
Einer, der das getan hat, ist Bernhard Fürlinger. Der 24-Jährige begann 2008 seine Lehre als Werkzeugbautechniker und Kunststoffformgeber. Im Februar 2016 wagte er den Schritt nach London/Ontario zu Starlim North America. "Ich wollte ins Ausland gehen, weil ich sehen wollte, wie Leute in anderen Ländern leben und vor allem, wie meine kanadischen Kollegen arbeiten. Natürlich wollte ich auch mein Englisch aufbessern und mich beruflich weiterentwickeln", nennt Fürlinger seine Beweggründe. Zu Beginn sei man zwar viel alleine und vermisse Familie und Freunde. Mit gemeinsamen Events wie Bubblesoccer, Klettergarten, Vergnügungspark und Feiern an Halloween und St. Patrick's Day würde das Unternehmen aber den Zusammenhalt fördern. "Meine Mitarbeiter haben mich mit offenen Armen willkommen geheißen und ständig gefragt, ob ich etwas mit ihnen unternehmen möchte", erinnert sich Fürlinger. Kulturelle Unterschiede macht er nicht nur in der Sportbegeisterung der Kanadier aus (in Bars läuft rund um die Uhr Eishockey oder Baseball), sondern auch in ihrer Lockerheit: "Die Nordamerikaner haben nicht so einen Arbeits- und Freizeitstress wie wir Europäer."
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