Eignet sich Wels als Kulturhauptstadt?

Neben Politikern meldeten sich auch Kulturschaffende und Wirtschaftstreibende positiv über die mögliche Bewerbung als Kulturhauptstadt zu Wort. | Foto: privat
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WELS. Nachdem der Rechnungshofbericht der Stadt Wels ein fehlendes Kulturleitbild bescheinigte, fiel mit einem Symposium der Startschuss zu dessen Entwicklung. In der Folge soll ein Kulturentwicklungsplan erstellt werden. Nach diesem Prozess wird entschieden, ob sich Wels als Kulturhauptstadt 2024 bewirbt. "Das Wichtigste ist aber erst mal der Entwicklungsplan", sagt Kulturstadtrat Johann Reindl-Schwaighofer. Der SP-Chef hält also den Ball vorerst flach. Doch mehrere Personen bringen Argumente für eine Bewerbung. Im Rahmen eines Projekts der TU Wien entwickelten etwa 100 Studierende und 25 Lehrende mögliche Konzepte und Strategien für die österreichische Kulturhauptstadt 2024. Sie analysierten das Potenzial von 14 Städten, Österreich steht bereits als Land fest. Für Wels war der Deutsche Nick Haydn zuständig: "Ich habe bemerkt, dass ich auf der Liste der Anwärter der letzten Jahre einige der Städte nicht kannte. Also habe ich in Europa eine Umfrage durchgeführt, welche zehn Städte die Leute in Österreich kennen. Ich war überrascht, wie selten Wels genannt wurde."

"Eine unsichtbare Stadt"

So kam Haydn zu dem Schluss, Wels gehöre zu den "unsichtbaren Städten" und entwickelte Faktoren, wie eine Stadt sichtbar werden kann. Wels gehe zwischen Linz und Salzburg unter. "Große Sportvereine, Veranstaltungen oder Unternehmen wie VW in Wolfsburg steigern die Bekanntheit. Wels ist zwar wirtschaftlich stark aufgestellt, hat aber nicht den ganz großen Global Player, den jeder kennt", sagt der 26-Jährige. Die Messe sei zwar groß, "aber vielleicht etwas fachbezogen. Die breite Masse nimmt sie nicht so sehr wahr wie andere Dinge." Doch welches Potenzial steckt in Wels? "Es gibt einen schönen Stadtkern, Wels liegt am Wasser. Das Ufer wird aber fast nicht genutzt." Bürgermeister Andreas Rabl befindet die Idee, ein Kulturleitbild zu erstellen, für gut. "Es gibt aber noch keinen Konsens über die Methodik. Man sollte auch die Bevölkerung fragen, wo sie Schwachpunkte und Stärken sieht." Er könne sich vorstellen, durch Budgetverschiebungen mehr Mittel dafür bereitzustellen. Wie Haydn fehlt auch Rabl eine große Eventreihe. Ein Wels-Festival sei denkbar. Trotzdem bezeichnet er eine Bewerbung für die Kulturhauptstadt als unrealistisch. Die Kosten seien zu hoch, die Hotelkapazitäten zu gering. Schon Linz sei 2009 zu klein gewesen. Eine Kooperation mit einer Region oder Stadt wäre interessant.

"Würde Mut machen"

Sophie Schick, Sprecherin der jungen Welser Hoteliers, sieht dies anders: "Der Tourismus würde von einer Bewerbung profitieren. Das würde außerdem den Welsern Mut machen, denn viele sind nicht stolz auf die Veranstaltungen, die es bereits gibt, weil sie diese zum Teil gar nicht kennen." Auch Kulturbeirat Peter Kowatsch würde eine Bewerbung begrüßen. Es brauche dafür "Mut, Ideen und Visionen sowie eine umfassende Einbindung aller Beteiligten".

Neben Politikern meldeten sich auch Kulturschaffende und Wirtschaftstreibende positiv über die mögliche Bewerbung als Kulturhauptstadt zu Wort. | Foto: privat
Nick Haydn ist diplomierter Architekt und war beim Projekt der TU Wien für Wels zuständig. | Foto: Christian Joainig
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