Vorsicht: Die Zecken sind wieder aktiv!
BEZIRK (ah). Mit den ersten warmen Frühlingstagen werden auch die Zecken wieder aktiv. Und der sogenannte gemeine Holzbock kann mit seinem Biss gefährliche Krankheiten, wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Borreliose, übertragen. Oberösterreich gilt als Hochrisiko-Gebiet für FSME. 116 schwere FSME-Fälle gab es 2016, 38 davon in Oberösterreich, hat das Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien erhoben. Symptome einer FSME-Erkrankung sind Kopf- und Nackenschmerzen, Übelkeit, Bewusstseinsstörungen und Krampfanfälle. In ganz schweren Fällen kommt es auch zur Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten. Typisch für die Borreliose ist ein roter mindestens vier Zentimeter großer Fleck, der in der Mitte abblasst und wandert. Die bakterielle Infektion kann zudem grippeähnliche Symptome hervorrufen und in weiteren Stadien auch zu Gelenks- und Nervenentzündung führen. Bei einer raschen Behandlung mit Antibiotika ist die Krankheit aber gut behandelbar. Im Gegensatz zur bakteriellen Krankheit Borreliose gibt es für FSME eine gut wirksame Impfung. Zudem sollte man nach Aufenthalten im Freien – Zecken lauern nicht nur in Wäldern, sondern auch in städtischen Parkanlagen – den Körper sicherheitshalber auf die Spinnentiere absuchen. Wird man tatsächlich fündig, ist rasches Handeln gefragt. „Die Zecken baldmöglichst und vor allem richtig, ohne Quetschen, entfernen. Man sollte die Zecke herausziehen und nicht drehen“, rät Melanie Greindl von der Welser Adler Apotheke. Sie empfiehlt dazu eine spezielle Zeckenkarte, -zange oder -pinzette. „Lässt sich der Parasit nicht selbst entfernen, sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann andere Instrumente einsetzen und hat damit höhere Erfolgsaussichten“, sagt die Pharmazeutin Bei Haustieren sollte darauf geachtet werden, dass beim Entfernen keine Haare mitausgerissen werden. Und was tun, wenn sich der Zeckenbiss entzündet oder der Kopf steckenbleibt? „Bleibt der Kopf in der Wunde stecken, macht das nichts, denn dieser enthält keine Bakterien“, so Greindl. Eine leichte Rötung wie nach einem Mückenstich sei normal. „Zeichen einer zeckenübertragenen Infektion treten frühestens nach sieben Tage nach dem Stich auf“, sagt die Pharmazeutin. Auch wenn von Zecken übertragene Infektionen weitreichende Folgen haben können und eine FSME-Imfpung in unseren Breitengraden anzuraten ist, versucht Greindl zu beruhigen: „Bis eine Zecke Krankheitserreger überträgt, dauert es meist mehrere Stunden oder gar Tage. Ein zügiges Entfernen verhindert daher oft eine Ansteckung mit gefährlichen Erregern.“
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