15 Prozent mehr Lkw auf der A8 bei Krenglbach

Der Lkw-Verkehr auf den Autobahnen nimmt immer stärker zu. | Foto: panthermedia/ivictus99
  • Der Lkw-Verkehr auf den Autobahnen nimmt immer stärker zu.
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WELS-LAND. Nach einer Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Asfinag-Daten nahm der Lkw-Verkehr auf Oberösterreichs Autobahnen im ersten Halbjahr 2017 stark zu. Die meisten Lkw waren österreichweit auf der A1 bei Haid unterwegs, nämlich im Schnitt 14.290 pro Tag (plus 2,4 Prozent). In den vergangenen fünf Jahren stieg der Lkw-Verkehr beispielsweise auf der A8 bei Krenglbach um rund 15 Prozent. "Was Autofahrer subjektiv empfinden, wird nun auch objektiv durch die Daten bestätigt: Der Lkw-Verkehr hat heuer erneut deutlich zugenommen", fasst VCÖ-Experte Markus Gansterer die VCÖ-Analyse zusammen. Auf der A25 bei Marchtrenk stieg der Lkw-Verkehr im ersten Halbjahr um rund zwei Prozent auf durchschnittlich 10.550 Lkw pro Tag. "Die extreme Zunahme des Lkw-Verkehrs ist auch die Folge der vorhandenen Rahmenbedingungen", sagt Gansterer. Die Autobahnen wurden in den vergangenen Jahren ausgebaut, zusätzliche Fahrspuren machen den Lkw-Transport attraktiver. Diesel sei heute um rund 35 Cent pro Liter billiger als vor fünf Jahren. Zudem werde Diesel nach wie vor steuerlich begünstigt, die Mineralölsteuer sei um 8,5 Cent pro Liter niedriger als auf Benzin. Zu hohe Toleranzgrenzen bei Tempolimits sowie mangelnde Kontrollen hinsichtlich Sicherheits- sowie sozial- und arbeitsrechtlicher Standards begünstigen laut VCÖ den Lkw-Verkehr. Auch die Einhaltung der Abgasstandards beim Fahren auf der Straße werde zu wenig kontrolliert, wodurch es immer wieder zu massiven Abgasmanipulationen komme. Lohndumping und die Möglichkeit der Kabotage (Transport innerhalb eines Landes durch ein ausländisches Unternehmen) drücken zusätzlich die Preise.

VCÖ fordert Maßnahmen

Insgesamt komme der Lkw-Verkehr nur für einen Teil der verursachten Schäden an Infrastruktur, Umwelt und Gesundheit auf. "Das fehlende Verursacherprinzip macht den Lkw-Transport für die Frächter billiger als er tatsächlich für die Gesellschaft ist. Das ist im Interesse der Anrainerinnen und Anrainer, der Autofahrerinnen und Autofahrer und der Umwelt rasch zu ändern", spricht sich Gansterer für ein umfassendes Maßnahmenpaket aus. Neben verstärkten Lkw-Kontrollen in Österreich hinsichtlich Sicherheit, sozial- und arbeitsrechtlichen Standards sowie der Einhaltung der Abgasgrenzwerte sei das Verursacherprinzip bei den Kosten einzuführen. "Die derzeitige Regelung schadet allen regionalen Anbietern in Österreich. Der Billigtransport von Waren aus Billiglohnländern kostet Arbeitsplätze." Auf EU-Ebene sei eine Mindestmaut für Lkw einzuführen.

Die Asfinag-Daten:
A1 Haid: 14.290 Lkw / Tag (plus 2,4 Prozent)
A1 Traun: 14.230 Lkw / Tag (plus 2,3 Prozent)
A1 Raffelstetten: 12.490 Lkw / Tag (plus 2,3 Prozent)
A25 Marchtrenk: 10.550 Lkw / Tag (plus 2,2 Prozent)
A25 Puchberg: 10.170 Lkw / Tag (plus 1,9 Prozent)
A8 Suben: 9.170 Lkw / Tag (plus 2,7 Prozent)
A1 Sattledt: 6.090 Lkw / Tag (plus 2,8 Prozent)
A1 Vorchdorf: 5.740 Lkw / Tag (plus 3,2 Prozent)
A7 Voest: 5.100 Lkw / Tag (plus 0,4 Prozent)
A1 Ohlsdorf: 5.070 Lkw / Tag (plus 3,5 Prozent)
A7 Freindorf: 5.030 Lkw / Tag (plus 0,8 Prozent)
A1 Unterachmann: 4.430 Lkw / Tag (plus 3,7 Prozent)
A1 Kemating: 4.270 Lkw / Tag (plus 2,8 Prozent)
A2 Dobl: 4.170 Lkw / Tag (plus 4,7 Prozent)
A9 Schölldorf: 3.990 Lkw / Tag (plus 4,5 Prozent)
A7 Gallneukirchen: 2.340 Lkw / Tag (plus 3,7 Prozent)

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