Die Feuerwehr im Wandel der Zeit
Franz Lachmair, längstdienender Feuerwehr-Kommandant in Wels-Land, erlebte in seinen bald 40 Jahren bei der Feuerwehr schon viele Veränderungen mit.
STEINHAUS. Wenn im kommenden Jahr Franz Lachmairs Periode als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Traunleiten endet, bekleidete dieser 20 Jahre lang die Position des Feuerwehr-Oberhaupts. Damit ist der 58-Jährige der längstdienende Kommandant in Wels-Land. Seit seinem Eintritt in die Feuerwehr vor 39 Jahren hat sich im Feuerwehr-Wesen so einiges verändert. "Damals war die Feuerwehr noch ein größeres Highlight für die Jugend. Jetzt fischen viele im selben Teich. Wer früher zu einem Verein oder einer Körperschaft ging, blieb auch dabei", sagt Lachmair und ergänzt: "Jetzt probieren die Jugendlichen vieles aus. Erst wollen sie Feuerwehrmann werden, dann doch Fußballer und dann doch Tennisspieler. Das sehe ich prinzipiell nicht als Problem, aber ein Jugendleiter investiert viel Zeit und Energie in die Ausbildung der Jugendlichen." Durchs Fernsehen erhielten die Kinder zudem den falschen Eindruck von der Tätigkeit als Feuerwehrmann: "Sie denken, sie kommen in den Aktivstand, retten sofort Menschenleben und werden dafür geehrt." Die Realität sei jedoch, sowohl, was die Einsätze als auch die Wertschätzung seitens der Bevölkerung betrifft, eine andere: "Es gibt mehr technische Einsätze als früher, und man kann schnell mit Klagen konfrontiert sein. Bevor wir ein Auto aus einem Graben ziehen, müssen wir vom Besitzer unterschreiben lassen, dass wir für zusätzliche Schäden, die durch die Bergung entstehen, nicht haften. Das wird heutzutage schamlos ausgenutzt und tut mir persönlich schon weh."
Bessere Zusammenarbeit der Feuerwehren
Früher hätten sich viele Betroffene mal mit einer Bierkiste oder anderweitigen Spende bei der Feuerwehr bedankt. Dazu komme, dass die Arbeit als Kommandant mittlerweile mehr Behördengänge beinhalte. Die Budgetgestaltung sei trotz guter Zusammenarbeit mit der Gemeinde Steinhaus schwieriger und der Weg bis zur Finanzierung eines neuen Feuerwehrautos weiter geworden. Es hat sich aber in den letzten Jahrzehnten auch einiges verbessert. "Die Zusammenarbeit mit anderen Feuerwehren, vor allem der Feuerwehr Steinhaus, funktioniert bestens. Die Zeit, in der man sagt 'das ist mein Unfall' oder 'das ist mein Feuer' ist vorbei", schildert Lachmair. Für ihn steht auch nach den vier Jahrzehnten als Feuerwehrmann und zwei Jahrzehnten als Kommandant neben den Einsätzen weiterhin der gesellschaftliche Aspekt im Vordergrund.
Das Highlight Dämmerschoppen
Dazu passt, dass das jährliche Highlight, der Dämmerschoppen, auch heuer wieder am 14. August ohne Musik vonstatten geht. "Ich habe natürlich nichts gegen Musik, aber das macht diese Veranstaltung einfach aus. Ich hole mir eine Jause und ein Bier und unterhalte mich mit den Leuten." Das wird Franz Lachmair auch künftig in den regelmäßigen Sitzungen der Feuerwehr Traunleiten tun. Er übergibt zwar 2018 den Posten des Kommandanten an einen Jüngeren, die Feuerwehr beziehungsweise ehrenamtliche Arbeit bleibt aber "eine ganz wichtige und unbezahlbare Sache" für ihn. Besonders stolz ist Lachmair auf die regelmäßigen Erfolge der mit 32 aktiven Mitgliedern zu den kleinsten Feuerwehren in Wels-Land zählenden Traunleitner. Beim Bezirksnassbewerb kamen kürzlich alle drei teilnehmenden Gruppen in ihrer Wertung aufs Podest.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.