Hospizbewegung Wels Stadt/Land zieht erfolgreich Bilanz
Die diesjährige Generalversammlung der Hospizbewegung Wels Stadt/Land fand am 7. März in der Sparkasse OÖ statt. Auch im achtzehnten Jahr des Bestehens konnte der private Verein mit seinen 648 Mitgliedern wieder überzeugende Leistungszahlen präsentieren.
Die 21 ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer des mobilen Hospiz-Teams haben im vergangenen Jahr 1870 Betreuungsstunden geleistet und 107 Patienten und deren Angehörige begleitet. Von den elf Palliative Care Fachkräften, die eine kostenlose rund um die Uhr-Betreuung garantieren, wurden 373 Patienten in 6344 Stunden betreut. „Von beiden Teams wurden bei den Einsätzen insgesamt 58.361 Kilometer unfallfrei zurückgelegt“, zeigte sich Vorstandsvorsitzende Christine Eckmayr erleichtert. Die Welser Medizinerin bedankte sich beim gesamten Team und strich die einfühlsame und professionelle Einsatzbereitschaft heraus. „Dadurch können Spitalsaufnahmen reduziert und der Wunsch vieler Patienten nach einem Sterben zuhause erfüllt werden.“ Mit einem Blumenstrauß verabschiedet wurde Roswitha Porinski, die auf eigenen Wunsch nach 18 Jahren aus dem Verein ausscheidet. „Roswitha ist immer eine Triebfeder in unserem Verein gewesen, gemeinsam mit Franz Doblhofer hat sie im Jahr 2005 den Grundstein für eine palliativmedizinische Betreuung zu Hause gelegt“, bedankte sich Eckmayr.
Auch Wels braucht ein stationäres Hospiz
Nach wie vor stark macht sich Christine Eckmayr für die Errichtung eines stationären Hospizes in Wels: „Nach Maßgabe unserer Möglichkeiten arbeiten wir engagiert an der Planung und Errichtung mit, aktuell muss aber die Evaluierungsphase des St. Barbara Hospizes in Linz abgewartet werden.“ Stadtrat Peter Lehner versprach Eckmayr bei diesem wichtigen Zukunftsprojekt die Unterstützung der Stadt.
Beeindruckender Vortrag
Auf große Resonanz bei den zahlreichen Besuchern stieß der Vortrag „Hellhörig im dunklen Grenzland. Wie man im Angesicht von Leid Worte findet“ von Steffen Glathe. Der Thüringer Arzt und Theologe präsentierte keinen Leitfaden für Gespräche mit Sterbenden, das Schweigen am Krankenbett schätzt er als zutiefst heilsame Welt. Glathe geht es aber nicht um das wortlose Verharren oder gar um das Verstummen, sondern vielmehr um jenen Bereich, der dem Wort vorgelagert ist: „Aus dem Schweigen bezieht das Wort seine ganze Kraft – das Wort und somit auch der Mensch.“
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