Wenn die Feuerwehr zu Tränen rührt ...

Die Ankunft der Katastrophenhilfszüge rührte eine betroffene Bewohnerin zu Tränen – ihre Schilderung bewegt auch den erfahrenen Feuerwehrkommandanten!
  • Die Ankunft der Katastrophenhilfszüge rührte eine betroffene Bewohnerin zu Tränen – ihre Schilderung bewegt auch den erfahrenen Feuerwehrkommandanten!
  • hochgeladen von Manfred Hassl

"Es gibt immer wieder Menschen, die nicht verstehen können, warum man in der Feuerwehr unentgeltlich für andere Menschen arbeitet. Sicher gibt es im Feuerwehrdienst nicht nur Einsätze, es gibt auch immer genug angenehme Momente, bei denen man mit Freude dabei ist. Aber es gibt auch genug Arbeiten im Hintergrund, die von niemanden bemerkt werden, und somit recht undankbar sind. Wie soll man für etwas danken, das man gar nicht bemerkt. Trotzdem werden auch diese Arbeiten meist gerne versehen, da man weiß, dass sie nicht umsonst sind.

Und dann gibt es wie in Sellrain Einsätze, wo man die Dankbarkeit unmittelbar merkt und spürt:

Als Sachgebietsleiter Öffentlichkeitsarbeit im Bezirksfeuerwehrverband Innsbruck-Land bin ich für die Berichterstattung des Einsatzes hier in Sellrain zuständig, aber als Kommandant der Feuerwehr St. Sigmund im Sellrain war ich von der ersten Nacht an auch unmittelbar am Einsatz beteiligt. Bei einem Gespräch mit einer Sellrainerin am Mittwoch erlebte ich einen Moment, den ich sicher nie vergessen werde.

In der Nacht von Sonntag auf Montag, als das Unwetter über Sellrain zog, konnte noch niemand ahnen, was sich den Sellrainern in der Früh bot, als es wieder hell wurde. Die ganze Dimension der Katastrophe war dann sichtbar. Im ersten Moment glich das einer Ohnmacht, da es für die Einsatzkräfte sehr schwer bis unmöglich war, in das betroffene Gebiet vorzudringen. Es mussten erst vorher Wege frei gemacht werden, damit die Einsatzkräfte dorthin kamen, wo sie gebraucht wurden. Bei den vielen Murenabgängen und beschädigten Straßen dauerte das seine Zeit. Dementsprechend musste es für die Betroffenen am Montag sehr schwer gewesen sein. Ein ganz anderes Bild bot sich dann am Dienstag, die Wege waren soweit frei, dass die Einsatzkräfte voll auffahren konnten. In den folgenden Tagen waren mehrere KAT-Züge der Feuerwehren in Sellrain.

Mit der betroffenen Bewohnerin konnte ich über diese Eindrücke sprechen und sie erzählte mir über den Moment, als sie am Dienstag die Ankunft des KAT-Zuges des Bezirksfeuerwehrverbandes Schwaz sah. Sie blickte in Richtung Oberperfuss, von wo sich eine schier unendlich scheinende Zahl von Feuerwehrfahrzeugen in Richtung Sellrain bewegte. Dieser Moment rührte sie zu Tränen, als sie diese unglaubliche Hilfsbereitschaft auf einen Blick sah.

All jene, die den freiwilligen Feuerwehrdienst nicht verstehen können, können vermutlich auch nicht solche Momente verstehen. Ich war in dem Moment des Gesprächs seit Samstag durchgehend im Feuerwehrdienst und hatte kaum geschlafen. All das war in diesem Moment vergessen, wie auch die unzähligen Stunden Feuerwehrdienst, die keiner bemerkt, da sie im Hintergrund versehen werden."

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