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Ist Kritik an der Kirche berechtigt?

Federico Zogg mach sich Gedanken über die Kirche – nehmen Sie dazu an unserer Umfrage teil. | Foto: Hassl
  • Federico Zogg mach sich Gedanken über die Kirche – nehmen Sie dazu an unserer Umfrage teil.
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Federico Zogg ist Obfrau-Stellvertreter des Pfarrgemeinderates in Götzens. Er hat uns einige Gedanken zum Thema "Ist Kritik an der Kirche berechtigt" übermittelt, die wir hier im Origional wiedergeben.

In letzter Zeit wird „Kirche“ nicht nur in den Medien immer wieder kritisiert. Wenn man Kirche nur von der institutionellen Seite her betrachtet, mag vieles durchaus ihre Berechtigung haben. Aber jede Medaille hat zwei Seiten. Und man täte gut daran, nicht nur die Institution, sondern die reale Lebenswelt in den Pfarren zu betrachten. Gerade in der Pandemie haben Diözesen und Pfarren unglaublich kreative Initiativen ergriffen, um den Gläubigen trotz Einschränkungen ein interessantes Angebot zu unterbreiten. Statt ewig auf den Verfehlungen der Kirche herumzureiten wäre es zielführender, auf die vielen positiven Aktivitäten in den Pfarrgemeinden hinzuweisen.

Spannungsverhältnis

Unbestritten ist, dass Religion in einem Spannungsverhältnis zwischen modernen Lebenswelten und einer christlich-kirchlichen Lebensweise steht. Der gesellschaftliche Wertewandel vollzieht sich nicht nur beim Glauben, sondern in allen anderen Institutionen auch. Die Kirche steht immer noch für die unantastbare Würde des Menschen, die durch Gott zugesagt ist und vor dem Zugriff durch weltliche Interessen bewahrt. Der Dialog mit modernen Lebenswelten ist unverzichtbar – und er wird auch intensiv geführt. „Kirche“ ist nicht nur dort, wo ein Kirchengebäude oder ein Kirchturm steht, nein, sie ist überall.

Kirche erlebbar und spürbar

Seit dem letzten Konzil definiert sich Kirche nicht nur nach innen, sozusagen als Gastgeber in der Messe, sondern auch nach außen, als Gast in unseren Lebenswelten. Ein überzeugendes Beispiel sind die vielen Aktivitäten, die in den letzten Monaten von den Pfarren im Westlichen Mittelgebirge gesetzt worden sind. Mit Kreativität und enormen Engagement haben Hauptamtliche und Ehrenamtliche dazu beigetragen, dass Kirche trotz der Pandemie erlebbar und spürbar war. Solange aber von der Gesellschaft und den Medien Religion immer nur voreingenommen und einseitig betrachtet wird, kann Selbstkritik nicht zur Weiterentwicklung beider Seiten beitragen. Ein negatives Beispiel dafür war z.B. das Fernsehprogramm rund um Ostern, bei dem Krimis und Actionkomödien dominierten. Gerade die Medien könnten einen wichtigen Beitrag zum öffentlichen Diskurs über Kirche, Religion, Glaube, Spiritualität und Ethik leisten.

Finden Sie Kritik an der Kirche berechtigt?

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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