Die Sonnenburg-Schützen bei den Gedenkveranstaltungen

Einmarsch der Abordnungen des Bataillon Sonnenburg mit BataillonsKommandant Mj. Toni Pertl | Foto: Meischl
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  • Einmarsch der Abordnungen des Bataillon Sonnenburg mit BataillonsKommandant Mj. Toni Pertl
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Im Vinschgau wurden am 9. August Gedenkveranstaltungen abgehalten, unter anderen bei der Zufallhütte in Martell. Die Gedenkveranstaltung wurde von den Schützenkompanien Goldrain, Kastelbell, Morter, Prutz-Faggen, Kauns sowie den Sonnenburg-Kompanien Kematen und Grinzens veranstaltet. Die Musikkapelle Martell sorgte für die musikalische Umrahmung. Die Gedenkrede hielt Ortlerfrontexperte Manfred Haringer. Ein Gedenkkreuz für die Standschützen wurde anschließend unterhalb der Hütte am Wegesrand aufgestellt. Nahe an jener Stelle, an welcher die letzten Gefallenen dieses Frontabschnittes im November 1918 bestattet wurden.
Im Vinschgau stehen die Kreuze am Piz Chavalatsch, auf der Dreisprachenspitze, am Kleinen Scorluzzo, auf der Hohen Schneid, am Pleisshorn, bei der Schaubachhütte, am Eisseepass (ehemalige Hallesche Hütte) und unterhalb der Zufallhütte. Am Soldatenfriedhof in Spondinig und bei den Hl. Drei Brunnen in Trafoi wurden die Gedenkkreuze bereits zu Pfingsten dieses Jahres aufgestellt.

Gedenkfeier am Pordoi

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Die Abordnungen des Bataillon-Sonnenburg aus Völs, Lans, Natters und Mutters an der Gedenkfeier der gefallen Tiroler Standschützen teil. Eines von 75 Stahlkreuzen, die bereits im April in Bozen geweiht wurden, wurde am Pordoijoch aufgestellt. Alt-Landesschützenkurat Josef Haselwanner zelebrierte die Messe. In Gedenkreden erinnerten Prof. Helmut Hörmann und Landes-Kommandant Mag. Fritz Tiefenthaler an den 1. Weltkrieg und an den Einsatz der Tiroler Standschützen vor 100 Jahren.

Dank an Kompanien

Bat.-Kdt. Mj. Anton Pertl verleiht seiner Freude darüber Ausdruck, dass sich alle 14 Kompanien des Bataillons Sonnenburg beteiligt haben. "Ich bedanke mich bei allen, ganz besonders aber bei meinem Stellvertreter Hauptmann Werner Graus, der unterstützt vom Völser Hauptmann Thomas Wirth, die nicht immer sehr einfache Gesamtkoordination des Projektes‎ für unser Bataillon übernommen und wirklich perfekt durchgeführt hat", so Pertl.

Persönliche Eindrücke

Marketenderin Lisa Pichler von der Schützenkompanie Mutters hat ihre Eindrücke zusammengefasst:
"1915-2015. 100 Jahre Kriegseintritt Italiens im Ersten Weltkrieg. Zugleich 70 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg. Ein geschichtsträchtiges Jahr 2015 also.
"An der Front" bildet den Höhepunkt der Gedenkveranstaltungen bezüglich dieses Jahres voller Erinnerungen an die Leiden der Soldaten/Standschützen und der daheimgebliebenen Bevölkerung im ersten großen Krieg. Warum führte man diesen Krieg u.a. ausgerechnet mitten in den Dolomiten? Ja, dieses Gebiet wurde zum Grenzgebiet. Um diese schroffen Felsen ging es letztendlich. Aber muss man deshalb dort oben auf mehr als 3000m unter widrigsten Bedingungen einen Krieg führen? Wir Schützen durften dieses Gelände auf die ein oder andere Weise kennenlernen und eine Gedenktafel und/oder ein Kreuz aufstellen.
Auch wenn wir bis auf ein paar 100m gemütlich mit dem Auto auf den Falzarego-Pass fuhren und dort unserer Gedenkmesse beiwohnten, hatten wir zumindest einen etwa 15minütigen Abstieg über schmale Hochgebirgssteige zu schaffen. In Tracht mit Trachtenschuhen (als Mädchen...). Schon diese wenigen Gehminuten machten mir persönlich einen guten Eindruck von der Beschaffenheit des Geländes und der Absurdität, hier oben zu kämpfen. Ja, wir trugen genau jene Ausrüstung, die auch damals üblich war bei uns und hatten vor allem warmes Wetter und keinen Kampfeinsatz, dennoch ging die Stimmung dieses geschichtsträchtigen Ortes nicht spurlos an uns vorüber. Schon gar nicht, als es während der Messe einen wahren Wolkenbruch gab und die organisierende Schützenkompanie ein etwa 3x3m großes Pavillonzelt aus dem Hut zauberte, unter dem sich alle TeilnehmerInnen verkrochen. So viele Leute passen also auf engsten Raum. Selbst ein Salutieren wurde unmöglich. Umfallen auch. Die Messe wurde im Schnelldurchlauf abgespult und der Regen immer stärker. Sogar donnerte und blitzte es nicht weit von uns entfernt. Wohl war uns da unter unserem Metallverschlag mitten am freien Feld auf guten 2000m allen nicht mehr...
Glücklicherweise ist alles gut ausgegangen und ich darf auf eine unvergessliche Gedenkveranstaltung zurückblicken. Der Zusammenhalt "unterm Zelt" war spürbar und verstärkt den Eindruck einer sehr gelungenen Veranstaltung nur noch. Manchmal ist schlechtes Wetter gutes Wetter. Ich bin froh, dabei gewesen zu sein. Vielen Dank dem Organisationsteam."

Lesen Sie dazu auch den Bericht über die Aufstellung eines Gedenkkreuzes der Schützenkompanie Axams am Pleisen – dazu klicken Sie HIER

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