Eine Drohne für den Feuerwehrdienst

Die erste "Feuerwehr-Drohne" wurde im Bezirk Kufstein stationiert – bei Bedarf kann sie aber landesweit zum Einsatz gebracht werden! | Foto: zeitungsfoto.at
21Bilder
  • Die erste "Feuerwehr-Drohne" wurde im Bezirk Kufstein stationiert – bei Bedarf kann sie aber landesweit zum Einsatz gebracht werden!
  • Foto: zeitungsfoto.at
  • hochgeladen von Manfred Hassl

Der Landes-Feuerwehrverband Tirol hat im Herbst 2017 nach einer umfangreichen Präsentation „Drohnen im Feuerwehrdienst“ durch das Projektteam des Bezirks-Feuerwehrverbandes Kufstein (Andreas Oblasser, Stefan Thaler und Robert Marksteiner), beschlossen, in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol eine Drohne samt Zubehör im Wert von 36.000 Euro anzukaufen und im Bezirk Kufstein als „Pilotbezirk“ zu stationieren. Bezirks-Feuerwehrkommandant Kufstein Hannes Mair: "Die Kosten für den Betrieb und die Ausbildung der Piloten wurden vom BFV Kufstein mit tatkräftiger Unterstützung der TIROLER Versicherung übernommen."
Mitte März 2018 erfolgte die Zulassung des Fluggerätes „Twin Fold Kat 2.1“ aus dem Hause „twins.nrn mechatronic“ in Ampass durch die Austro Control Luftfahrtbehörde. Die Drohne hat ein maximales Abfluggewicht von 15 kg.

Einsatzbereiche

Eine Drohne kann kostengünstig, flexibel und fast immer eingesetzt werden. Es gibt zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten:
* Großschadenslage – großflächige Objekte, Brandverlaufbeobachtung
* Besichtigung von entstandenen Schäden durch Stürme an Brücken, Gebäuden ….
* Unfälle – Massenkarambolagen
* Wald-/Flächenbrand, Glutnester
* Personensuche Wasser oder Fläche
* Erkundung bei Schadensereignissen im unwegsamem Gelände
* Erkundung zur Einsatzführung aus der Luft
* Dokumentation

Elf Piloten

Damit die 24-stündige Einsatzfähigkeit gegeben ist, stehen ab sofort 11 Piloten im Bezirk Kufstein nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung und Prüfung zur Verfügung.
Alarmierung: Die Drohne wird im eigenen Bezirk auf Anforderung von Feuerwehren bei Feuerwehreinsätzen und für Blaulichtorganisationen und Behörden nach Absprache mit BFK/BFI nach Möglichkeit eingesetzt. Die Alarmierung wird durch die Leitstelle Tirol durchgeführt. Für andere Bezirke erfolgt die Anforderung nur für Feuerwehreinsätze durch den jeweiligen BFK/BFI über die Leitstelle Tirol.
"Es wird nicht die letzte Drohne sein", stellt Landes-Feuerwehrkommandant LBD Ing. Peter Hölzl weitere Ankäufe in anderen Bezirken in Aussicht. "Es hängt jetzt viel von den Praxiseinsätzen ab. Ich glaube aber auch, dass wir mit einer Drohne tirolweit nicht das Auslangen finden werden. Ob und wieviele noch folgen werden, steht aber derzeit noch nicht fest."

Einsatzstatistik

Im Jahr 2017 gab es in allen Bereichen der Statistik eine Steigerung. Insgesamt standen 16.824 Einsätze zu Buche – das sind 614 Einsätze mehr als im Jahr 2016. Diese Zunahme betrifft alle Bezirke mit Ausnahme von Innsbruck-Stadt – nur hier gab es einen Rückgang um rund 500 Einsätze. Dies schlägt sich auch bei den Einsatzstunden nie- der: 175.728 Einsatzstunden bedeuten eine Zunahme von 8.401 Stunden, was sich auch auf die Zahl der Personen im Einsatz auswirkt. Waren es 2016 noch 108.524, so weist die Statistik für das Jahr 2017 in diesem Bereich 117.133 Personen auf.
Die Zahl der sogenannten „technischen Einsätze“ (Unfall, Unwetter und vieles andere mehr) übersteigt jene der Brände bei weitem. 9.372 technischen Einsätzen stehen 3.297 Ausrückungen in Brandfällen gegenüber. 1.896 Brandsicherheitswachen waren zu leisten – und 2.259 Fehlalarme komplettieren die tirolweite Gesamteinsatzzahl von 16.824 Einsätzen.
In Tirol gibt es 358 Feuerwehren (337 Freiwillige, 20 Betriebs- und eine Berufsfeuerwehr). 32.339 Mitglieder sorgen für die Sicherheit der Bevölkerung (22.595 Aktiv, 8.217 Reserve und 1.527 Feuerwehrjugend).

Belastende Einsätze

"Die Mitglieder der Feuerwehren in Tirol haben auch 2017 ihr Bestes gegeben, um diese riesige Zahl von Einsätzen bewältigen zu können", bilanziert der Landes-Feuerwehrkommandant. "Leider waren auch schwierige Aufgaben mit Todesopfern zu bewältigen. Dazu gibt es in unserem Landesverband Einrichtungen, die für die Betreuung unserer Mitglieder nach solchen Einsätzen sorgen. Die Schadenssumme liegt insgesamt bei rund 30 Mio. Euro“!
LHStv. Josef Geisler: "Als Sicherheitsreferent des Landes Tirol darf ich einmal ein großes Danke an alle Feuerwehrmitglieder sagen. Es ist alles andere als selbstverständlich, welche Leistungen die Frauen und Männer hier ehrenamtlich erbringen. Die Schadensbilanz ist alarmierend – gäbe es die Feuerwehren nicht, wären diese Zahlen aber um ein Vielfaches höher. Wenn technische Hilfsmittel wie z.B. die neue Drohne beitragen können, diese Zahlen zu verringern, ist das zu begrüßen!“

Ein Panther am Flughafen

Modernste Technik ist natürlich auf am Flughafen Innsbruck unverzichtbar. Der Fuhrpark der Betriebsfeuerwehr Flughafen ist für effiziente Einsätze ungemein wichtig. Der neue "Panther 6x6" (bereits der zweite seiner Art, wurde vor kurzem in Dienst gestellt, berichtet Flughafenfeuerwehr-Kommandant OBI Thomas Rainer: "Ein leistungsstarkes Löschsystem, modernste technische Ausstattung, ein schadstoffarmer EURO 6-Motor sowie beste Sicherheitseinrichtungen kennzeichnen das Fahrzeug und erfüllen alle Voraussetzungen, um auch bei schwierigen Verhältnissen wie Schnee und Eis zuverlässig zu arbeiten."
Die Betriebsfeuerwehr Flughafen umfasst derzeit 63 Mitglieder!                                          

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.