Alpenvereins-Initiative
Kampagne rund um Toilettengang am Berg

Der Alpenverein ist um humorvolle Aufklärung bemüht, obwohl vielen das Lachen bei diesen Thema vergeht! | Foto: Alpenverein
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  • Der Alpenverein ist um humorvolle Aufklärung bemüht, obwohl vielen das Lachen bei diesen Thema vergeht!
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Gegen große wie kleine Geschäftemacherei am Berg setzt sich der Österreichische Alpenverein bekanntlich des Öfteren ein. Dass es sich dabei nicht immer um Bau-Projekte in den Alpen handeln muss, zeigt der Verein mit seiner neuen Informationskampagne zum Thema "Toilettengang am Berg"!

Gemeinsam mit der Initiative „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“, den Tiroler Schutzgebieten und der Landwirtschaftskammer Tirol hat der Alpenverein nun ein Projekt zum Thema „Toilette am Berg“ ins Leben gerufen. Humorvoll kommunizierte Botschaften auf Schildern und Plakaten sollen Naturliebhaber darauf aufmerksam machen, dass ihre Hinterlassenschaften die Ökosysteme in den Alpen empfindlich verändern können. Für den Fall der Fälle sollte demnach u.a. ein spezielles „Erste-Hilfe-Set“ mitgenommen werden, inklusive Toilettenpapier und „Sackerl fürs Gackerl“.

Toilette am Berg

Die Alpen werden besonders in der Wandersaison häufig als Toilette verwendet. Je weiter Naturliebhaber in die Höhen steigen, desto sensibler wird jedoch der Lebensraum. Hinterlassenschaften wirken als Dünger und können Ökosysteme empfindlich verändern. Außerdem erhöhen sich die Verrottungszeiten mit zunehmender Höhe.

Kein gestelltes Bild, sondern das Ergebnis eines Lokalaugenscheins im Senderstal bei Grinzens. | Foto: privat
  • Kein gestelltes Bild, sondern das Ergebnis eines Lokalaugenscheins im Senderstal bei Grinzens.
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Tabuthema humorvoll kommunizieren

Die neue Informationskampagne soll nun auf humorvolle Art und Weise Empfehlungen zu einem Thema abgeben, über das meist nur hinter vorgehaltener Hand oder gar nicht gesprochen wird. „Ziel ist zum einen, den sensiblen Hochgebirgslebensraum zu schonen, zum anderen, Konflikte mit anderen Lebensraumpartnern zu vermeiden“, erklärt Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora.

Erste-Hilfe-Set für Notdurft

... sind laut Benjamin Stern von der Naturschutzabteilung im Österreichischen Alpenverein einfach
umzusetzen, nur fehle es oft am Problembewusstsein: „Toilettenpapier verrottet beispielsweise deutlich schneller als Papiertaschentücher. Am besten wäre, gebrauchtes Papier wieder mit ins Tal zu nehmen. Neben der medizinischen Rucksackapotheke gehört also auch ein spezielles „Erste-Hilfe-Set“ für den Notdurft-Fall in den Rucksack, bestehend aus Klopapier und Beutel“, erklärt Stern. „Leicht umsetzbar ist auch das Abstandhalten von Gewässern und Stadeln. Das schont nicht nur Flora und Fauna, auch Bauern und Grundbesitzer sind froh darüber. Manchmal ist es auch eine Frage des Timings: So könnte das ein oder andere sich anbahnende Bedürfnis sicher noch auf der
Toilette am Ausgangspunkt erledigt werden.“

Empfehlungen

* Wo vorhanden, immer Toiletten-Infrastruktur nutzen
* Abstand halten zu Bächen, Seen und Tümpeln
* Klopapier verwenden (verrottet deutlich schneller als Papiertaschentücher) bzw. gebrauchtes Papier wieder mitnehmen
* Notdurft einschaufeln oder unter Steinen/Zweigen verstecken oder im Tal entsorgen
* Stadel, Reviereinrichtungen und Gerätschaften sind keine Klos
* Das gilt auch für Hunde

"Es geht manchmal über das Erträgliche hinaus!"

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