Natters
Gemeinderatssitzung endete mit einem Eklat

Im Natterer Gemeinderat gingen am Dienstag die Wogen hoch – die Sitzung wurde noch vor dem ersten Punkt der Tagesordnung abgebrochen. | Foto: Hassl
  • Im Natterer Gemeinderat gingen am Dienstag die Wogen hoch – die Sitzung wurde noch vor dem ersten Punkt der Tagesordnung abgebrochen.
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Die Gemeinderatssitzung in Natters endete am Dienstagabend mit dem bereits vor längerem angekündigten Knalleffekt vorzeitig. Nach dem Auszug von vier Oppositionslisten wurde die Sitzung noch vor Behandlung der Tagesordnung abgebrochen.

Die Bürgerliste (GV Wolfgang Raudaschl, GR Andreas Ermacora), die Dorfliste (Vizebgm. Wolfgang Kofler, GR Heinz Lemmerer, GR Verena Krismer) sowie die Grüne Gemeinderätin Ursula Perle und auch AAB-Ersatzgemeinderat Marco Untermarzoner verließen nach einleitenden Worten von Bürgermeister Karl-Heinz Prinz noch vor dem ersten Punkt der Tagesordnung den Sitzungssaal. Der Bürgermeister und dessen Listenmitglieder Emanuel Straka und Astrid Weißgraber) sowie GV Johannes Abenthung, GR Thomas Kerschbaumer und GR Johann Payr von der Liste Wir Natterer waren somit nicht mehr beschlussfähig – die Sitzung wurde nach rund einer halben Stunde abgebrochen.

Verhärtete Fronten

Die Fronten scheinen mehr denn je verhärtet zu sein, wiewohl eine erst vor kurzem abgehaltene „Arbeitssitzung“ konstruktiv verlaufen ist. Bgm. Karl-Heinz Prinz erteilte allerdings der am Dienstag aufgestellten Forderung nach seinem Rücktritt erneut eine klare Absage und findet für das Verhalten der Oppositions-Mandatare kein Verständnis. „Ich bedauere sehr, dass hier politische Machenschaften inszeniert werden, unter denen einzig und allein die Bürger zu leiden haben. Wir hätten bei dieser Sitzung viele Beschlüsse zu wichtigen Themen fassen sollen, die für weitere Entwicklungen wichtig sind. Das ist leider unterblieben – und diejenigen Gemeinderäte, die lieber davonlaufen, sollten darüber nachdenken, ob sie das Gelöbnis, welches sie geleistet haben, noch ernst nehmen. Wer als gewählter Mandatar für die Bevölkerung arbeiten will, muss arbeiten, eventuell rechtlich vorgesehene Wege beschreiten, aber nicht weglaufen. Ich war und bin stets dazu bereit - ganz im Gegensatz zu jenen, die glauben, dass man auf diese Weise Probleme lösen kann.“

Andere Sichtweise

GV Wolfgang Raudaschl, der nach den einleitenden Worten des Bürgermeisters, die ihre Wirkung offensichtlich verfehlten, das Wort ergriff, hat naturgemäß eine andere Sicht der Dinge. „Der Bürgermeister versucht jetzt, andere für sein eigenes Versagen anzuprangern – er hat sich das, was jetzt geschehen ist, aber einzig und allein selbst zuzuschreiben. Im Natterer Gemeindeamt läuft zu vieles aus dem Ruder. Der Bürgermeister hat die Verwaltung nicht im Griff und seine Personalführung lässt mehr als nur zu wünschen übrig. Das kann nicht mehr länger tatenlos hingenommen werden. Hier musste ein Zeichen gesetzt werden – das ist hiermit geschehen.“

Gemeinsame Erklärung

In einer gemeinsam verfassten Erklärung der erwähnten Oppositionslisten werfen die Mandare dem Bürgermeister auch vor, dass viele Projekte, die vom Gemeinderat bereits beschlossen wurden, vom Ortschef "gebremst und bewusst nicht umgesetzt wurden"! Schlussfolgerung: "Bgm. Prinz hat kontinuierlich gezeigt, dass er an diesen Projekten kein oder wenig Interesse hat!"

Wie geht es weiter?

Die Frage steht im Raum und kann derzeit nicht beantwortet werden. „Ich werde natürlich die nächste Gemeinderatssitzung ordnungsgemäß einberufen. Dann wird man sehen, was passiert“, so der Bürgermeister, der eines aber nochmals klarstellt: „Ich werde mich wieder der Wahl stellen. Die Wählerinnen und Wähler werden die Entscheidung treffen und nicht jene, die glauben,  Probleme lösen zu können, indem sie die Flucht ergreifen."
Detail am Rande: AAB-Ersatzgemeinderat Marco Untermarzoner ließ am vorzeitigen Ende der Sitzung mit der Ankündigung aufhorchen, dass auch er für das Amt des Bürgermeisters kandidieren wird …

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