Wahlergebnis
Nationalratswahl 2019 Region Westliches Mittelgebirge

Nationalratswahl 2019: Am 29. September 2019 wird in Österreich der Nationalrat gewählt. - Ergebnis Westliches Mittelgebirge | Foto: Krabichler
  • Nationalratswahl 2019: Am 29. September 2019 wird in Österreich der Nationalrat gewählt. - Ergebnis Westliches Mittelgebirge
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WESTLICHES MITTELGEBIRGE. Wahlergebnis zur Nationalratswahl 2019: Das Ergebnis zeigt den tatsächlichen Auszählungsstand und ist KEINE Hochrechnung. 

***Erste Ergebnisse gibt es ab 17:00 ***

Herausragend im westlichen Mittelgebirge: SP-Verluste auch in der Dornauer-Gemeinde Sellrain!

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Reaktionen aus dem Westlichen Mittelgebirge zum Ergebnis der Nationalratswahl 2019

Die Analyse in den Dörfern der Regionen Westliches Mittelgebirge sowie Völs, Kematen, Sellraintal, Oberperfuss, Ranggen und Unterperfuss gestaltete sich selten zuvor so einfach.
In 12 von 14 Gemeinden gab es ein teilweise dickes Plus bei ÖVP, Grünen und Neos – umgekehrt massive Einbrüche bei der SPÖ und  FPÖ.

Kein "Dornauer-Land" mehr

Besonderes Interesse liegt natürlich stets auf Sellrain, dem Heimatort von Bürgermeister und SP-Vorsitzenden Georg Dornauer. Die Verluste halten sich hier zwar in Grenzen, angesichts der vorangegangenen Wahlen steht mit 0,8 Prozent aber immerhin ein nicht ganz erwartetes Minus für die SPÖ. Vor allem in den größeren Orten sind die SPÖ-Verluste beträchtlich. In Axams gab es mit – 10,14 Prozent den größten Einbruch, und auch in Völs kratzen die Sozialdemokraten mit 9,09 Prozent an einem zweistelligen Minus. Ebenso in Ranggen (9,78), Götzens (9,30), Mutters (9,22), Birgitz (9,19), Grinzens (9,16), Oberperfuss (8,90).
"Nichts zu beschönigen" gibt es angesichts des Ergebnisses auch für den Natterer SP-Bürgermeister Karl-Heinz Prinz, der in seiner Gemeinde ein Minus von 6,11 Prozent zur Kenntnis nehmen musste:  "Auch bei uns in Natters liegt das Ergebnis im bundesweiten Trend, und der ist mehr als enttäuschend. Es war nicht die Zeit der SPÖ, und man kann wohl auch nicht verschweigen, dass die Bundesparteileitung in diesem Wahlkampf keine gute Figur abgegeben hat."

Klarer Sieger ÖVP

"Eine gute Figur" hat aus ÖVP-Sicht naturgemäß Sebastian Kurz gemacht, bestätigt auch der Völser Bürgermeister Erich Ruetz: "Ein großartiges Ergebnis, über das ich und wohl alle, die auf gute Politik gesetzt haben, sehr froh sind. Die ÖVP hat mit ihrem Spitzenkandidaten seit 2017 hervorragende Arbeit geleistet, die verdient honoriert wurde. Die Konkurrenten haben hingegen für ihr Vorgehen die Rechnung präsentiert bekommen. "
Die gute Politik bestätigt auch der Grieser Bürgermeister Martin Haselwanter, den das Ergebnis in seiner kleinen Gemeinde mit dem größten Zuwachs von 10,22 Prozent für die ÖVP sehr freut. In der Vergangenheit spielte in der Sellrainer Nachbargemeinde der "Dornauer-Einfluss" eine Rolle, so der VP-Bürgermeister: "Das hat man bei den letzten Wahlen auch bei uns gespürt. Heute hat sich aber deutlich gezeigt, dass dieser Trend zu Ende ist. Die Zuwächse der Grünen sind hingegen für mich keine Überraschung."
Die größten VP-Zuwächse gab es in St. Sigmund (14,80 Prozent), Gries (10,22), Götzens (10,08), Grinzens (9,24), Sellrain (9,17), Oberperfuss (9,15) und Axams (8,20).

Comeback der Grünen – und wie

Die grüne Axamer Vizebürgermeisterin Gabi Kapferer-Pittracher macht kein Hehl daraus, dass die Sektkorken "bereits sehr früh am Nachmittag geknallt haben". Nicht nur in der Region gab es gewaltige Zuwächse von teilweise weit über zehn Prozent, sondern auch bundesweit. In Axams erreichten die Grünen ohne Wahlkarten das zweitbeste Ergebnis – man hofft also noch auf weitere Zuwächse. Gabi Kapferer-Pittracher lässt keinen Zweifel daran, wer auf Bundesebene die grüne Ernte eingefahren hat: "Werner Kogler hat eine Wahnsinnsleistung vollbracht. Er hat die Grünen in kurzer Zeit wieder konsolidiert. Darüber hinaus wurde auch die saubere Politik der Grünen, die übrigens im Vergleich zu den anderen Parteien mit geringsten finanziellen Mitteln praktiziert wird, honoriert. Dass die internationale Themenlage wie z.B. die Klimapolitik mitgespielt hat, steht außer Frage, ist aber für uns ein weiterer Grund zur Freude. Das Comeback der Grünen auf Bundesebene war dringend notwendig!"
Interessant ist hier vor allem, dass es in Kematen mit einem Plus von 14,06 Prozent die größten Zugewinne für die Grünen gegeben hat. Dahinter folgen über der zehn-Prozent-Marke Ranggen (13,59), Axams (13,13), Birgitz (12,80), Völs (11,71), Natters (10,88), Mutters (10,76), Götzens (10,36) und Grinzens (10,17).
Das wohl interessanteste Detail aus grüner Sicht: In nicht weniger als acht Gemeinden (Axams, Birgitz, Kematen, Mutters, Natters, Oberperfuss,  Ranggen und Völs sind die Grünen jetzt hinter der ÖVP zweitstärkste Kraft!

"Dummheit und Arroganz"

Seit einem Vierteljahrhundert ist Herbert Strickner FPÖ-Gemeinderat in Völs. Er hat schon viele Höhen und Tiefen miterlebt, aber für dieses desaströse Ergebnis findet er klare Worte: "Dummheit, Arroganz und Überheblichkeit waren selten ein Erfolgsrezept – und genau diese Attribute sind von der Bevölkerung bundesweit als auch in unserer Region bestraft worden." In der "Ibiza-Affäre" sieht Strickner weniger den Grund, aber die zuletzt an Licht gekommenen Vorkommnisse haben für ihn den Ausschlag gegeben. "Ob es bewusst gesteuert wurde, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall haben sie dazu beigetragen, dass wir wesentlich mehr verloren haben, als wir befürchtet haben.
Die Liste der FPÖ-Verlierer wird von Sellrain (minus 14,08 Prozent) angeführt. Über zehn Prozent bilanzieren auch Gries (12,48), Götzens (12,45), Axams (11,99), Grinzens (11,77), Birgitz (11,44) und Oberperfuss (10,96).

NEOS im Aufwind

Bis auf die beiden Kleinorte St. Sigmund und Unterperfuss (siehe nächsten Absatz) verspüren auch die NEOS deutlichen Aufwind. In zwölf Gemeinden liegen die Zuwächse zwischen 4,06 Prozent (Oberperfuss) und 1,51 Prozent (Kematen).

"Kleine Ausreißer"

Wie erwähnt: Die Erfolgs- bzw- Misserfolgsbalken sind in vielen Gemeinden nahezu ident. Zwei "kleine Ausreißer" finden sich in den beiden kleinsten Gemeinden.  In St. Sigmund im Sellraintal hat niemand Zuwächse zu verzeichnen außer die ÖVP. In Prozentpunkten liest sich das bombastisch: Der türkise Balken klettert hier auf 67,02 Prozent, was im Gebiet den Rekordwert darstellt. Und dann gibt es noch die Gemeinde Unterperfuss als „letzte rote Insel“ der Region: Nur hier gibt es mit 2,35 % ein Plus. Weitere Gemeinsamkeiten der beiden Klein-Orte: Da wie dort schaffen die NEOS kein Plus. Außerdem gibt es hier kein Leiberl für Kleinparteien: Die Listen GILT, KPÖ und WANDL bekamen da wie dort keine einzige Stimme – für JETZT fand sich hingegen in beiden Orten wenigstens ein Wähler!

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

Das sind die Gemeinden im Westlichen Mittelgebirge:
Axams, Birgitz, Götzens, Gries i. Sellrain, Grinzens, Kematen i. Tirol, Mutters, Natters, Oberperfuss, Ranggen, St. Sigmund i. Sellrain, Sellrain, Unterperfuss, Völs

Wahlergebnisse und Stellungnahmen aus Tirol zur Nationalratswahl 2019

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