Blauhelme bei Einweihung einer Gedenkstätte in Seefeld
Die Tiroler Peacekeeper (Blauhelme) nahmen vor kurzem mit einer Abordnung unter Führung von Landesleiter Gerhard Dujmovits an der Einweihung der Gedenkstätte für die Ermordeten des Todesmasches 1945 am Waldfriedhof in Seefeld teil. Für den Völser Gemeinderat und Presseoffizier der Tiroler Blauhelme Franz Köfel schien die Annahme der Einladung der israelitischen Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg schon deshalb geboten, "weil die meisten unserer Mitglieder an der syrisch-israelischen Grenze (Golan) im UN-Einsatz waren. Auch steht die UNO immer auf Seiten der Opfer. Zudem habe ich bereits dreimal an den beeindruckenden, jährlich stattfindenden internationalen Gedenk-und Befreiungsfeiern in der KZ-Gedenkstätte in Mauthausen teilgenommen."
Zur Sache
Ende April 1945 wurden aus dem NS-Konzentrationslager Dachau tausende halb verhungerte jüdische Häftlinge evakuiert – zum Teil in Todesmärschen, zum Teil mit der Eisenbahn in Richtung der "Alpenfestung". Am 28. April 1945 trafen 1700 dieser Juden am Bahnhof in Seefeld ein. In den Wirren der letzten Kriegstage löste sich der Transport hier auf. Die Bewacher der SS ließen dann Geschwächte und Sterbende am Wegesrand zurück. Der Tagesbericht der Gendarmerie bezeugt die vielen KZ-Insassen, die nur Stunden vor der Befreiung durch amerikanische Truppen auf dem Seefelder Plateau starben. Die alte Gedenktafel nennt insgesamt 63 Juden, die hier bestattet wurden.
Der heutige Waldfriedhof wurde nach Kriegsende weit ab vom Dorf als Begräbnisort für die jüdischen Toten und zugleich als Deutscher Soldatenfriedhof errichtet. Die gemeinsame Bestattung von Christen und Juden sowie von Soldaten und Häftlingen galt bald als problematisch. Mit der Neugestaltung von 2016 versuchten die Gemeinde Seefeld und die Israelitische Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg, eine würdige Gedenkstätte für die jüdischen Toten des Jahres 1945 zu schaffen. Die 63 Würfel stehen dabei als symbolische Grabsteine der Opfer des Todesmarsches.
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