Künstlerischer Dialog mit dem Flüchtlingsdrama

Helmut Hable möchte mit seinem Zyklus "Menschlichkeit in die Flüchtlingsdiskussion einbringen."
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  • Helmut Hable möchte mit seinem Zyklus "Menschlichkeit in die Flüchtlingsdiskussion einbringen."
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Schon bei seiner letzten Ausstellung: "werden – vom Chaos zur Ordnung", abgeleitet von der Genesis, war dem Völser Künstler Helmut Hable klar, dass da auch das Thema Mensch, als Ebenbild Gottes, ein Thema sein müsste. "Bewegt durch die seit Jahren laufende, oftmals erbärmliche Einstellung zur Flüchtlingsfrage, bei der Menschenrechte und Menschenwürde mit den Füßen getreten werden, wollte ich diesem Thema einen Ausstellungsraum widmen," so der Künstler.

Empfindungen wecken

Helmut Hable über seinen Zyklus: "Für meine Arbeit interessieren mich weniger diese hässlichen Bilder des Krieges, der Zerstörung, des Leids, die uns von den Medien täglich geliefert werden. Mein Anliegen ist, die Menschen beim Betrachten meiner Bilder nicht zu schockieren, vielmehr möchte ich mit meiner expressiven, informellen Malerei Empfindungen wecken. Mein Ziel ist, die Besucher mit den Bildern in einen Dialog treten zu lassen, Nichtgesagtes, Nichtgemaltes, im Hintergrund Verstecktes, aber Allgegenwärtiges, mit eigenen Vorstellungen und Erlebnissen zu verknüpfen und innerlich spürbar zu machen."

„WEG“

... wurde als Titel der Ausstellung gewählt, weil seine Doppeldeutigkeit für Helmut Hable sehr gut zur derzeitigen Flüchtlingssituation passt. Einerseits steht das Hauptwort „WEG“ für den abenteuerlichen Weg, den die heimatlosen Menschen beschreiten müssen. Auf der anderen Seite bedeutet aber „weg“ auch: „verschwinde,
komm mir nicht nahe, gehe weg“.
Helmut Hable: "Ein Wort, das gelegentlich von der Seite der Asylgebenden durchklingt. In diesem Spannungsfeld versuche ich die Emotionen, die Stimmungen und die Einstellungen auf beiden Seiten in meiner sehr persönlichen Formsprache wiederzugeben."

Publikumsinteresse

Die Einladung von Prof. Dr. Bernhard Braun, dem Leiter des Kunstgangs in der Theologischen Fakultät in Innsbruck, kam für Hable gerade recht: "Ohne nachzudenken war das genau der geeignete Platz, dieses Thema seiner Bedeutung entsprechend, großzügig umzusetzen", bekennt der Künstler. "Ich freue mich, im über hundert Meter langen Kunstgang der Theologischen Fakultät ausstellen zu dürfen. Der lange Gang, die großen Wände erlauben, den Zyklus auch mit sehr großen Leinwandbildern zu gestalten. Der Gang als Ausstellungsraum, belebt durch einige Kunstgriffe, lässt die Besucher beim Durchschreiten des Kunstganges selbst zu bewegenden Teilen der Ausstellung werden. Ergänzt wird die Malerei mit einfachen Installationen, wobei auch der gesamte Gang in das Thema „weg“ eingebunden wird. Die Besucher begleitet eine für diese Ausstellung komponierte Klangspur von Manuela Kerer, die dem Kunstgang zusätzliche Stimmung verleiht."

Zusammenarbeit

Die Fotografen Peter Elvin und Martin Gommel stellten Hable Flüchtlingsportraits zur Einarbeitung in seine Leinwandbilder zur Verfügung. Annemarie Regensburger bereicherte den Zyklus mit ihrem Text literarisch. Hannes Schnegg sorgte für die professionelle grafische Gestaltung des Katalogs.
Die Ausstellung ist vom 2. bis 27 Mai in der Theologischen Fakultät (Karl-Rahner-Platz 1) von Montag bis Freitag (8 bis 18 Uhr) zu sehen.
Helmut Hable: „Ich wünsche mir, mit dieser Präsentation einen kleinen Beitrag zu mehr Menschlichkeit in die aktuelle Diskussion zur Flüchtlingsfrage eingebracht
zu haben.“

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