NMS Völs: Erasmus-Projekttreffen zum Thema Migration

Schülerinnen und Schüler begrüßen die Gäste in ihren 15 verschiedenen Erst- bzw. Zweitsprachen. | Foto: privat
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  • Schülerinnen und Schüler begrüßen die Gäste in ihren 15 verschiedenen Erst- bzw. Zweitsprachen.
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Für eine ganze Woche war die NMS Völs Gastgeberin für 30 Lehrpersonen aus ihren sieben Partnerschulen aus ebenso vielen Ländern (Rumänien, Kroatien, Türkei, Italien, Spanien, Deutschland und Schweden). Das Treffen bildete den Abschluss eines zweijährigen, von der Europäischen Kommission finanzierten Erasmus-plus-Projektes zum Thema Migration.
Die diesbezüglichen Bedingungen und Fragestellungen in den einzelnen Partnerländern, sowie die sich daraus ergebenden Probleme und Chancen sollten aus der Sicht der einzelnen Staaten diskutiert und aufgezeigt werden. Dies geschah unter anderem bei insgesamt acht Projekttreffen in den beteiligten Ländern, das letzte und abschließende eben in Völs.

Eröffnung in 15 Sprachen

Völs bietet einen ausgezeichneten Hintergrund um über Migration zu sprechen, ist der Ort doch in den vergangenen 60 Jahren vom 1000-Seelen-Dorf zur Marktgemeinde mit nahezu 7000 Einwohnern gewachsen.
Wie breit gefächert die Herkunft der Völser Schüler und Schülerinnen sind, zeigte sich schon bei der Eröffnungsfeier, als die Gäste in 15 verschiedenen Sprachen begrüßt werden konnten. 
Die Internationalität der Völser Bevölkerung unterstrich auch Bürgermeister Erich Ruetz: " In unserer Gemeinde leben derzeit Menschen mit über 60 unterschiedlichen Staatsbürgerschaften!"

Ausstellung

Eine Ausstellung an der Schule informierte über die österreichische Migrationsgeschichte und über aktuelle Fragen zu Staatsbürgerschaft und Asyl. Der Weg Österreichs vom Auswandererland (vor und nach dem 1. Weltkrieg) und von einem Land aus dem Menschen fliehen mussten (NS-Zeit), hin zu einem Land in dem um ausländische Arbeitskräfte aktiv geworben wurde (Gastarbeiter) und zuletzt auch zu einem Land das sicherer Hafen für viele vom Krieg bedrohte Menschen war und ist.

Zeitzeugin

Berührend waren für viele die Ausführungen der Zeitzeugin Trude Bucher, die als kleines Mädchen mit ihrer Mutter vor der herannahenden russischen Armee aus Siebenbürgen/Rumänien fliehen musste und über Umwege letztendlich in Völs eine neue Heimat fand. Sie berichtete über das Wechselspiel zwischen großzügiger Aufnahme und offener Ablehnung sowie über ihren eisernen Willen, Völserin zu werden und dabei ihre Herkunft nicht zu verleugnen.

Einen amüsanten Höhepunkt

... bildete die Schullaufführung der Gruppe "Noah’Theater". Schauspielerinnen aus Österreich spielten gemeinsam mit Asylsuchenden das Märchen „Die goldene Gans“. Alle agierten in verschiedenen Sprachen, von Farsi, Englisch, Französisch bis Deutsch. Trotzdem konnte das Publikum der Geschichte mühelos folgen.
Vergnüglich ging es auch beim „Brücken bauen“ zu. In Teamarbeit wurden Brücken ohne Zuhilfename von Nägeln und Schnüren gebaut.

Projekt "Waldhüttl"

Nataša Maroševac von der Schulberatungsstelle für Migrantinnen und Migranten des Landesschulrates für Tirol gab einen Überblick über die unterstützenden Maßnahmen für Schüler und Schülerinnen mit nichtdeutscher Erstsprache.
 Der Verein Fluchtpunkt informierte über die aktuelle Lage der Asylsuchenden in Tirol. 
Beim Besuch des Projektes „Waldhüttl“ konnten sich die Gäste über diesen Zufluchtsort für Menschen aus dem Ausland, die Hilfe benötigen, informieren.
Natürlich wurden den Gästen auch die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten der Umgebung präsentiert. Neben der Besichtigung der Völser Blasiuskapelle gab es Ausflüge zum Schloss Ambras, auf den Bergisel und das Hafelekar.
Alle Beteiligten können auf ein gelungene, intensive und interessante Woche zurückblicken.

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