Standing Ovations zum Abschluss der Barocktage
Imposantes Schlusskonzert der beliebten Serie in der Wallfahrtskirche in Götzens!
Mit Händels Meister-Oratorium „Israel in Egypt“ wurden am vergangenen Wochenende die diesjährigen Tiroler Barocktage in der Wallfahrtskirche Götzens abgeschlossen. Restlos ausverkauft und auch auf Podiumsseite dicht gedrängt, füllten der heimische "Aushänge-Chor" NovoCanto und das Barockorchester Breslau den Kirchenraum mit farbenprächtigen und bildhaft-hochdramatischen Klängen. Nahtlos fügte sich das prominent besetzte Solisten-Sextett in die zweistündige Aufführung.
Sakralwerk als Kraftakt
Man merkte es den Ausführenden nicht an, welch Kraftakt in jeder Hinsicht geleistet wurde: Das zweiteilige Sakralwerk, das die Geschichte des Exodus der Israeliten aus Ägypten und den anschließenden Lobgesang Moses vertont, verlangte von Chor und Orchester stilistische Versiertheit, stimmliche Kondition, technische Flexibilität und uneingeschränkte Konzentration. Dirigent Wolfgang Kostner verstand es, die Musiker des renommierten Orchesters bei ihrem Tirol-Debüt inspirierend zu führen und den Chor zur wahren Höchstleistung zu motivieren. Bildhaft-plastisch zogen die Szenen vorüber, wenn mit einmal härtester Artikulation und dann pastoral-schwingenden Klängen die alttestamentarische Geschichte zelebriert wurde. In den wenigen Nischen, die Händel für die Solisten vorgesehen hatte, strahlten die Lokalmatadore Maria Erlacher und Susanne Langbein, beide Sopran, um die Wette. Das warme und ausdrucksstarke Timbre von Markus Forster (Altus) verlieh der Aufführung den nötigen Schmelz. Die Basspartien wurden vom deutschen Thomas Stimmel und dem Schweden Peter Strömberg mächtig und klangschön gestaltet. Hochdramatisch auch der bekannte deutsche Tenor Markus Schäfer, der jene Dramaturgie einleitete und fortführte, die Kostner seiner Interpretation abverlangte.
Begeisterung im Publikum
Frenetisch wurde die Aufführung vom Publikum gefeiert: Standing Ovations und anhaltende Bravo-Rufe lieferten den Beweis für die Zeitlosigkeit auch unbekannterer Händel’scher Musik bei entsprechend qualitativer Umsetzung.
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