Argentinierstraße: Kommt die Fahrradstraße?
Die Grünen wollen eine Fahrradstraße – der Bezirk ist dagegen. 15 Parkplätze würden wegfallen.
WIEDEN. „Wir wollen die Fahrradstraße Argentinierstraße noch heuer zur Umsetzung bringen“, stellt die Grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Barbara Neuroth klar. „Der Radweg auf der Argentinierstraße stammt aus den 80er-Jahren. Er ist eng, überfüllt, unübersichtlich und somit gefährlich.“
"Schwer kalkulierbares Risiko"
Im Selbstversuch wurde der Radweg von ihr befahren und alles mitgefilmt. Fazit: „An den Kreuzungen gibt es oft gefährliche Situationen und es gibt deutlich zu wenig Platz für Rad-Gegenverkehr. In Summe ein schwer kalkulierbares Risiko für alle Verkehrsteilnehmer." Am meisten ärgert Neuroth jedoch, dass sich Fußgänger und Radler eine Fläche teilen müssen. „An manchen Stellen ist der Rest vom Gehsteig so schmal, dass zwei Personen nicht nebeneinander gehen können – und daneben flitzen die Räder vorbei. Dass sich die Bewohner fürchten, kann ich verstehen!“
Bezirk dagegen
Die Lösung der Grünen: eine Fahrradstraße. Das würde bedeuten, Radfahrer teilen sich die Fahrbahn mit Autofahrern. Die Räder fahren auf einem farblich markierten Streifen in beiden Richtungen. Die Autos fahren wie bisher in der Einbahn und mit Tempo 30.
Der Gehsteig bleibt ausschließlich den Fußgängern. Die Kosten würden großteils von der Stadt Wien übernommen werden – Stadträtin Maria Vassilakou ist durchaus überzeugt von der Idee.
Anders sieht das die Wiedner Bezirksvorstehung. Vor allem der Verlust der 15 Parkplätze ist ihr ein Dorn im Auge. "Ich denke, eine Fahrradstraße ist den Bewohnern nicht zumutbar", erklärt Bezirks-Chef Leo Plasch (SPÖ). Er spricht auch von der notwendigen Umkehr der Einbahnen und Unterbrechung der Argentiniertstraße. "Wir sprechen uns für eine Verbreiterung und eine Verlegung des Radweges auf die andere Seite aus", stellt er klar. Auch die FPÖ ist strikt dagegen, die Neos hingegen für eine Fahrradstraße. In einem Bereich sind sich aber wohl alle einig: Es muss rasch eine Lösung her.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.