Wieden
Die Karlskirche ist jetzt barrierefrei
Der barocke Bau hat einen neuen Zugang bekommen. Erstmals wurde in die Bausubstanz eingegriffen.
WIEDEN. Die Karlskirche ist nicht nur ein schöner Anblick für Wiener. Auch zahlreiche Touristen kommen Jahr für Jahr in den 4. Bezirk, um den Prachtbau zu bestaunen. Der Bau der Kirche wurde 1716 begonnen, konnte jedoch erst 1737 beendet werden. Seit diesem Zeitpunkte wurde der barocke Bau mit der spektakulären Kuppel in Stand gehalten, jedoch nie verändert – bis jetzt.
Um einen barrierefreien Zugang zu schaffen, wurde erstmals in die Bausubstanz der Karlskirche eingegriffen. Zweieinhalb Jahre suchte man in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt und dem Bauamt der Erzdiözese nach einer Lösung.
"Die Herausforderung lag vor allem darin, den Gesamteindruck der Kirche nicht zu zerstören", erzählt Johannes Pasquali, Obmann des Vereins der Freunde und Gönner der Wiener Karlskirche. Schon lange bemühte sich der Verein um einen Zugang, der für gehbeeinträchtigte Personen sowie Rollstuhlfahrer benützbar ist.
Finanzierung aus Spenden
Wendet man sich nun vor der Karlskirche nach rechts, befindet sich auf der Seite der Argentinierstraße gelegen der neue, barrierefreie Zugang. 110.000 Euro hat das Projekt insgesamt gekostet – Geld, das von Spenden stammt. Um Förderungen wurde nicht angesucht, denn sonst fehle das Geld an anderer Stelle, so Pasquali.
Die z-förmige Rampe verfügt über ein siebenprozentiges Gefälle. Damit auch bei Regen keine Rutschgefahr besteht, wurde der Boden mit Granulat belegt. Eine integrierte Beleuchtung schaltet sich täglich automatisch ab 16 Uhr ein.
Die Türe öffnet sich von außen selbstständig mithilfe eines Sensors. Von innen gibt es einen Schalter, den Menschen in einem Rollstuhl einfach erreichen können.
Vielseitig genutzt
Seit sieben Wochen steht der barrierefreie Zugang nun allen Besuchern zur Verfügung. Dieser wird jedoch nicht nur von Personen mit Rollstuhl genutzt. Auch ältere Menschen mit Gehproblemen, Leute auf Krücken und Familien mit Kinderwagen verwenden den neuen Eingangsbereich.
"Es freut uns sehr, dass wir schon so viel positive Rückmeldungen erhalten haben und der Weg nun vielen Menschen den Zugang zur Karlskirche erleichtert", so Pasquali.
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