Weiße Weihnachten?
Frühlingshaftes Wetter Mitte Dezember
Das Wetter spielt derzeit verrückt: Bereits seit dem Wochenende können Sonnenanbeter in Teilen Österreichs kurzärmelig die Sonnenstrahlen genießen. Jetzt klettern die Temperaturen noch weiter an, die Chance auf weiße Weihnachten sinkt.
Menschen, die vor Lokalen sitzen, Radfahrer in kurzen Hemden: Zur Zeit schaut es wettermäßig nicht besonders weihnachtlich aus. "Teilweise gab es am Dienstag Früh neue Temepraturrekorde für Dezember", so Harald Seidl von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
Diese Rekorde finden sich verteilt in vielen Gebieten Österreichs, neben Tirol auch in der Steiermark, Vorarlberg oder Niederösterreich, wo auf einigen Messstationen am Berg ungewöhnlich hohe Werte verzeichnet wurden. "Vor allem die Frühwerte waren bemerkenswert", so Seidl: In der Nacht sei es beispielsweise in Graz durch enorme Windböen zu zweistelligen Temperaturen gekommen. "Hohe Unterschiede gab es auch auf kleinsten Räumen, wie etwa zwischen Wienerwald (-1 Grad) und Hohe Wand (+ 16 Grad!)", zeigt sich Seidl überrascht.
Wärmewelle hält an
Im nördlichen und östlichen Flachland halten sich am Dienstag Nebel- und Hochnebelfelder hartnäckig, im Süden kann es tagsüber sogar ein wenig regnen. Überall sonst scheint die Sonne, und auf den Bergen gibt es stürmischen Südwind. Generell ist für Tirol Sturm angesagt. Am Nachmittag gibt es im Westen bis zu 17, und sogar 20 Grad.
So wird das Wetter in den nächsten Tagen
Ein ähnliches Bild zeigt sich am Mittwoch und auch Donnerstag: Im Großteil Österreichs zeigt sich die Sonne, nur in den Niederungen im Norden und Osten hält sich der Nebel. Die ZAMG prognostiziert bis zu 16, am Donnerstag bis zu frühlingshaften 15 Grad. Am Freitag lichten sich in den Niederungen des Nordens und Ostens Nebel- und Hochnebelfelder meist rasch, danach stellt sich vom Bodensee bis zum Neusiedler See ein zumeist freundlicher Mix aus Sonnenschein und Wolken ein. Wieder bis zu 16 Grad. Erst am Samstag trübt sich der Himmel, in ganz Österreich ist Regen sehr wahrscheinlich. Die Schneefallgrenze liegt meist zwischen 900 und 1500m Seehöhe. Im Westen und Südwesten lockert es zumindest zeitweise etwas auf. Tageshöchstwerte immer noch 5 bis 12 Grad.
Weiße Weihnachten?
Aus heutiger Sicht sind weiße Weihnachten eher unwahrscheinlich, so Seidl. "Doch es könnte nochmals spannend werden, weil das Wetter sich zu den Feiertagen nochmals umstellen wird", glaubt der Meteorologe. Das gelte vor allem für höhere Lagen.
Doch wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es am Heiligen Abend schneit oder zumindest geschneit hat? In der Vergangenheit gab es diese Wetterlage gar nicht so oft, wie man meint. Unter den Landeshauptstädten waren laut statistischen Analsysen Innsbruck und Klagenfurt (fast jedes zweite Jahr, in Innsbruck allerdings das letzte Mal vor 6 Jahren), aber auch Salzburg noch die verlässlichsten Kandidaten. Schlusslichter waren die Hauptstädte im Osten – Wien und Eisenstadt – nur sechs Mal innerhalb der letzten 35 Jahre gab es hier weiße Weihnachten, das letzte Mal vor fünf Jahren. In St. Pölten liegt das Phänomen überhaupt zehn Jahre zurück.
2015 hatten sogar viele Wintersportorte erstmals in der Aufzeichnungsgeschichte zu Weihnachten keinen Schnee, auch 2018 feierte man in vielen Skiregionen im Grünen. Nur im Hochgebirge ist Schnee keine Mangelware um den 24. Dezember. Dass ganz Österreich schneebedeckt war, gab es das letzte Mal im Jahr 1996.
Das warme Wetter begünstigt Viren
Je wärmer die Temperaturen, desto wahrscheinlicher die Ausbreitung von Grippeviren. So kommt es derzeit in Tirol zu einer erhöhten Anzahl an Krankheitsfällen, vor allem bei Kindern. Lesen Sie hier mehr dazu.
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