Bauausschuss Wieden
Grüne stimmen gegen WKO-Betriebskindergarten
Die WKO plant einen Betriebskindergarten. Im Bauausschuss gingen die Wogen deswegen hoch.
WIEDEN. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) hat ihren Sitz an der Ecke Wiedner Hauptstraße/Schönburgstraße. Entlang der Schönburgstraße befindet sich eine Parkanlage, die seit Jahren für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Die Grünen Wieden, allen voran Bezirksvorsteherin-Stellvertreterin Barbara Neuroth, setzen sich dafür ein, den Park wieder frei zugänglich zu machen.
Nun gibt es vonseiten der WKO Pläne, im südlichen Teil der Parkanlage einen Betriebskindergarten zu errichten. Für die Grünen Wieden bietet das einen Anlass, "die Öffnung der verbleibenden Grünfläche zu thematisieren und einzufordern", so Barbara Neuroth.
Appell an WKO-Präsident
Ein entsprechender Antrag für den Zubau wurde im Dezember in der Bezirksvertretungssitzung dem Bauausschuss zugewiesen. Dieser trat vergangene Woche zusammen – mit interessantem Ausgang.
Wie die bz erfuhr, gingen die Wogen dabei hoch. Von lautstarken Diskussionen und harschen Wortmeldungen ist die Rede. Vor allem Barbara Neuroth soll deutlich gemacht haben, dass eine grüne Zustimmung für den Betriebskindergarten nur dann erfolgen würde, wenn es im Zuge dessen ein Zugeständnis für die Öffnung des Parks gäbe.
Neuroth bestreitet den Sachverhalt auf Nachfrage der bz. "Der Kindergarten kann gar nicht abhängig sein von der Parköffnung. Das ist ein eigener Antrag", erklärt Neuroth. "Wir appellieren allerdings weiterhin an WKO-Präsident Harald Mahrer sein Herz und seinen Park zu öffnen", so die Bezirksvizin.
Grüne gegen Kindergarten
Für ÖVP-Wieden-Bezirksparteiobmann Johannes Pasquali sind Neuroths Wortmeldungen im Bauausschuss ein "massiver Fehltritt". "Den Kindergarten mit der Öffnung des Parks zu junktimiren ist eine unredliche Entgleisung von Frau Neuroth", sagt Pasquali. Das eine habe mit dem anderen nichts zu tun. Interessant ist bei der Sache auch das Abstimmungsergebnis. Zwei Bezirksräte der Grünen stimmten gegen den Bau des Kindergartens, nur ein Bezirksrat war dafür.
Auf Nachfrage erklärt Neuroth, dass es im Bezirk keine Notwendigkeit für einen weiteren Kindergarten gäbe. "Beim WKO-Kindergarten handelt es sich um einen Betriebskindergarten. Er ist also für die Kinder der Mitarbeiter vorgesehen, die aus anderen Bezirken kommen. Fünf Plätze würden für Wiedner Kinder zur Verfügung stehen", erklärt die Bezirksvizin.
Da es keinen Druck für Kindergartenplätze gibt, brauche es auch nicht notwendig einen weiteren Kindergarten. Trotz der Gegenstimmen von den Grünen wurde dem Antrag im Bauausschuss zugestimmt. Dieser geht nun mit einer positiven Empfehlung zurück an die Bezirksvertretung.
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