Parkplätze sollen weichen
Wird die Weyringergasse bald begrünt?
Weyringergasse: Der Bezirk will die 570 Meter lange Straße begrünen. Dafür müssen aber Parkplätze weichen.
WIEDEN. Die Obere Wieden zählt nicht gerade zu den grünsten Flecken im Bezirk. Auf dem St.-Elisabeth-Platz und dem Südtiroler Platz gibt es zwar einige Bäume, doch in den umliegenden Straßen sucht man vergebens nach Grünpflanzen. Das soll sich aber bald ändern – zumindest wenn es nach der Mehrheit der Bezirksvertretung geht.
Im Bezirksparlament stellte die SPÖ einen Antrag auf die Entwicklung eines Straßenbauprojekts zur Begrünung der Weyringergasse. Im Abschnitt zwischen der Prinz-Eugen-Straße und der Favoritenstraße sollen im Bereich der Parkspur Baumscheiben errichtet werden. Um einen größeren Abstand zu den Häusern zu gewährleisten, soll hierfür insbesondere die Schrägparkspur in Betracht gezogen werden.
Grüner Druck auf SPÖ
Damit will man einerseits einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, andererseits das Grätzel attraktivieren und die Lebensqualität der Anrainer erhöhen. Aus Kostengründen sollen Umbauten der Gehsteige, der Fahrspur und der Ampelanlagen vermieden werden.
Der Antrag, der wie üblich bereits vor der Sitzung bekannt war, passte den Grünen jedoch nicht. Um die Bürgerbeteiligung garantieren zu können, entwarfen die Grünen einen Abänderungsantrag, der jedoch zurückgezogen wurde. Der Grund: Die SPÖ erweiterte ihren Antrag kurzfristig um einen weiteren Punkt: "Das Projekt soll unter Beteiligung der AnwohnerInnen entwickelt werden."
Der Antrag wurde mehrheitlich mit den Stimmen der SPÖ, der Grünen sowie von Neos und Links angenommen. FPÖ-Bezirksrat Clemens Gudenus kam zu spät zur Sitzung und nahm nicht an der Abstimmung teil.
ÖVP fordert Grätzel-Abstimmung
Die ÖVP stimmte dagegen und kritisiert das Vorhaben aufgrund des Parkplatzdrucks im Grätzel scharf: „Die Obere Wieden hat an sich schon ein Problem mit viel zu wenigen öffentlichen Stellplätzen. Das wird sich nun weiter verschärfen", sagt Johannes Pasquali, Bezirksparteiobmann der ÖVP Wieden.
Das bloße Einbeziehen der Anrainer reicht Pasquali nicht, er will die Anwohner abstimmen lassen. „Wir fordern eine echte und vor allem bindende Grätzel-Abstimmung der direkt betroffenen Anrainer über die Pläne. Bei so massiven Veränderungen in einem Grätzel sollen die Bewohner das letzte Wort haben.“
Warten auf Wiedner Wald
Und noch etwas stößt Pasquali sauer auf: Im Herbst setzte sich die türkise Fraktion für einen "Wiedner Wald" ein. Die Grünfläche auf dem Südtiroler Platz sollte mit Baumpflanzungen aufgewertet werden. Das würde das Klima nachhaltig verbessern, die Parksituation aber nicht verschärfen.
"Klimaschutz und Begrünungen sind auch ohne Parkplatzverlust möglich“, bekräftigt Pasquali. Der Antrag wurde damals einstimmig angenommen. Wann das Projekt in Umsetzung gehen soll, steht aber noch nicht fest.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.