Banken übernehmen Vorfinanzierung
Budget für Kurzarbeit wird auf 1 Mrd Euro aufgestockt
Die Regierung hat am Samstag einen Ausbau der Kurzarbeit angekündigt. Konkret erklärte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) bei einer Pressekonferenz, dass das Budget für Kurzarbeit von 400 Millionen Euro auf eine Milliarde Euro aufgestockt werde. Weiters sollen Unternehmen mit der AMS-Bewilligung für Kurzarbeit schneller an einen Übergangskredit bei der Hausbank kommen sollen, um Engpässe bei Gehaltszahlungen zu umgehen.
ÖSTERREICH. Im Rahmen des Maßnahmenpakets gegen die Auswirkungen der COVID-19 Krise übernehmen die österreichischen Banken die Vorfinanzierung für Betriebe, die auf Kurzarbeit setzen, deren Finanzierung nun auf 1 Milliarde Euro aufgestockt wird.
Mit dieser verbindlichen Zusage, die von den Banken gemeinsam mit den Bundesministern Blümel, Susanne Aschbacher und Margarete Schramböck sowie dem Präsidenten der WKÖ am Samstag abgegeben wurde, wird sichergestellt, dass es zu keiner Unterbrechung bei den Lohn- und Gehaltszahlungen für die Arbeiterinnen und Angestellten kommt.
Banken springen ein
„Da diese so wichtigen Mittel des AMS den heimischen Unternehmen nicht sofort zur Verfügung stehen können, springen wir als Finanzwirtschaft ein“, begründete Spartenobmann Andreas Treichl diese Maßnahme der heimischen Finanzwirtschaft. „Damit können die Unternehmen die Gehälter an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in dieser herausfordernden Zeit auszahlen. Die Banken leisten damit einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Überwindung dieser Krise.“
Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), begrüßt die Zusage der Banken: Dadurch werde die Kreditvergabe für die Vorfinanzierung der Corona-Kurzarbeit wesentlich erleichtert. Die Kurzarbeitsbewilligung des AMS reiche als Sicherheit für einen Kredit aus, um rasch und unbürokratisch die Vorfinanzierung für Löhne und Gehälter für die Dauer der Kurzarbeit zu erhalten. „Diese Maßnahme ist besonders wichtig, denn so können wir gewährleisten, dass unsere Unternehmerinnen und Unternehmer weiterhin ihre Kosten decken können und niemand in Österreich um sein Gehalt fürchten muss“, so der WKÖ-Präsident.
Arbeitnehmervertretungen zufrieden
AK Präsidentin Renate Anderl und ÖGB Präsident Wolfgang Katzian begrüßen die Ankündigung von Finanzminister Gernot Blümel, das Budget für die Corona-Kurzarbeit auf 1 Mrd. Euro aufzustocken.: „Die heute angekündigte Aufstockung ist sinnvoll investiertes Geld“, sagt AK Präsidentin Anderl. „Es gibt keinen Grund, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu kündigen. Kurzarbeit anzuwenden sichert den Fortbestand der Unternehmen – ob klein oder groß. Und sie sichert die Arbeitsplätze der Beschäftigten.“
„Das Kurzarbeits-Budget auf 1 Mrd. Euro zu erhöhen gibt den Unternehmen und den Beschäftigten jetzt die Sicherheit, die es braucht, um Kündigungen zu vermeiden“, sagt ÖGB-Präsident Katzian. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den vergangenen zwei Wochen ist äußerst besorgniserregend. Ich bin mir sicher, dass viele der Betroffenen auch in Kurzarbeit hätten gehen können. Dem steht nun gar nichts mehr im Wege.“ Wenn nötig, müsse das Budget für die Kurzarbeit noch weiter erhöht werden.
Aus den Anfragen der AK- und ÖGB-Mitglieder bei der Hotline 0800 22 12 00 80 und via www.jobundcorona.at geht das große Interesse vieler MitarbeiterInnen an Kurzarbeit deutlich hervor. ÖGB und AK appellieren daher abermals an die Unternehmen, dieses sinnvolle, hochflexible Instrument unbedingt zu nutzen.
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