Statements der Arbeitsministerin
Wie viel Gehalt bei 50 Prozent Kurzarbeit bleibt
Arbeits- und Familienministerin Christine Aschbacher (ÖVP) gegenüber RMA-Chefredakteurin Maria Jelenko über unser verändertes Arbeitsleben.
RMA: Kurzarbeit, Home-Office etc.: Was bedeuten die nun geschaffenen Maßnahmen generell fürs Arbeitsleben?
CHRISTINE ASCHBACHER: Als Arbeitsministerin ist es mein Ziel, Arbeitsplätze zu sichern. Wir werden die notwendigen Schritte setzen, um so viele Arbeitsplätze wie möglich zu schützen. Ein Modell, das sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bewährt hat, ist die Kurzarbeit. Als Bundesregierung sorgen wir dafür, dass ausreichend Mittel für Kurzarbeit zur Verfügung stehen, damit Arbeitsplätze gesichert sind.
Was bedeutet Kurzarbeit für die Gehaltszahlungen der Arbeitnehmer?
Die Grundidee der Kurzarbeit ist folgende: Die Arbeitszeit wird für einen bestimmten Zeitraum reduziert. Der Arbeitnehmer bekommt in dieser Zeit ein aliquotes Gehalt plus die Kurzarbeitsunterstützung. Ich gebe Ihnen ein konkretes Beispiel: Ein Unternehmen meldet 50 Prozent Kurzarbeit an. Ein Büroangestellter verdient Vollzeit 2.000 Euro brutto. Wenn die Arbeitszeit um die Hälfte reduziert wird, bekommt er vom Unternehmen 1.000 Euro brutto. In diesem Fall zahlt der Bund über das Arbeitsmarktservice rund 750 Euro dazu. Der Angestellte bekommt also für die Hälfte der Arbeitszeit mindestens 1.750 Euro.
Wird sich das Arbeitsleben in Österreich nachhaltig verändern?
Wir können heute nicht abschätzen, wie sich das Arbeitsleben langfristig verändern wird. Was fix ist: Es entstehen neue Berufe, die Digitalisierung eröffnet viele Chancen und neue Möglichkeiten. Wie auch im Regierungsprogramm festgehalten, wollen wir frühzeitig auf die Fragen der neuen Arbeitswelt vorbereitet sein. Wir werden dazu einen Dialog mit allen Stakeholdernführen.
Ist die Schaffung von mehr Telearbeitsplätzen und Coworking-Spaces geplant?
Wichtig ist schnelles Internet auf dem Land. Telekomministerin Elisabeth Köstinger stellt daher 150 Millionen Euro für den weiteren Ausbau der Breitbandnetze zur Verfügung. Ich selbst bin immer wieder mit Expertinnen und Experten in Kontakt, um über neue Modelle und die Zukunft der Arbeit zu sprechen. Als Arbeits- und Familienministerin ist mir dabei die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders wichtig.
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