Belvedere Stöckl: Die Fakten über das neue Lokal `Stöckl im Park´

Walter Welledits im künftigen Gastgarten des Belvedere Stöckls.
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WIEDEN. Schäbig ist die Wand, die sich beschmiert und teilweise abgeblättert entlang der Prinz Eugen-Straße zieht. Mit ihr verbunden ist das Belvedere Stöckl, ein barockes Häuschen, das, obwohl es unter Denkmalschutz steht, dem Verfall preisgegeben ist. "Hier befand sich einst ein Restaurant, das vor zwanzig Jahren geschlossen wurde. Seither steht das Stöckl leer", erklärt Walter Welledits beim Aufsperren der Türe, die nur mehr aus Spannplatten besteht.

Auch im Inneren des Hauses ist vom einstigen Glanz nichts mehr zu sehen, rohe Ziegelmauern und kaputte Fenster begrüßen den Besucher. "Hier wird die Brauerei herkommen", führt der neue Pächter des Stöckls, der seit 24 Jahren das Salm Bräu am Rennweg 8 betreibt, aus.

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Dringend renovierungsbedürftig: Das Innere des Stöckls.

Die Angst der Anrainer, dass Wieden geruchsmäßig zu Dublin wird, räumt Welledits, der die Salm-Brauanlagen von seinem Vater übernahm und mittlerweile 160 Brauereien in der ganzen Welt vorweisen kann, aus: "Wir haben im Salm Bräu sowohl eine UV- als auch eine Ozon-Anlage, die verhindern, dass es eine Geruchsbelästigung gibt. Das Gleiche wird auch im Stöckl gemacht." Das künftige Lokal "Stöckl im Park" orientiert sich generell am Salm Bräu, das mit Politikern und internationalen Staatsoberhäupten ein gutes Publikum vorweisen kann. Auf diese Gäste zielt auch der Betrieb in der Prinz Eugen-Straße 25 ab; eine Zusammenarbeit mit Reisebusveranstaltern kommt für die Familie Welledits nicht in Frage.

Keine Musik im Gastgarten

"Auch eine Oktoberfeststimmung im Gastgarten kann ohne Musik nicht aufkommen. Und dass es im Außenbereich weder eine Musikbeschallung noch Public Viewings geben wird, ist sogar im Pachtvertrag festgehalten." Dieser Pachtvertrag kam übrigens auf Wunsch der Schwarzenberg-Privatstiftung zustande. "Eine Bekannte hat mir erzählt, dass sich die Familie eine Brauerei im Stöckl vorstellt. Ich habe daraufhin mit der Familienstiftung Kontakt aufgenommen." Den Vorwurf, er hätte Politiker bestochen um eine Baubewilligung zu erhalten, weist Welledits aufs Schärfste zurück. "Ich habe Bürgermeister Häupl ein Mail geschrieben, da er einmal gesagt hat, er unterstützt Unternehmen, die Arbeitsplätze in Wien sichern. Ich habe ihn gefragt, ob er Interesse an siebzig neuen Arbeitsplätzen hätte und sein Büro hat geantwortet, ich solle das Projekt präsentieren." 

Mit diesem Video stellt die ausführende Firma Hoppe Architekten das Projekt vor.

"Bäume sind mein Kapital"

Das Projekt fand Anklang und die Baubewilligung wurde nach Behördengängen mit Auflagen erteilt. Die Aufregung mit den Anrainern begann erst bei der gewerberechtlichen Verhandlung, wo plötzlich fünfzig Personen erschienen und in lautstarke Unterstellungen verfielen. "Ich wurde angeschrien, ich hätte mir die Baubewilligung erschlichen, während mir von hinten jemand ins Ohr flüsterte `Was haben Sie gezahlt?´. Es folgten Demonstrationen von Personen, die auf das Grundstück eingedrungen sind und sich mit `Ich muss sterben´-Plakaten vor den Bäumen fotografieren ließen", erinnert sich Welledits während er über eine marode Stufe in den Außenbereich tritt. "Fakt ist, wir wollten anfangs drei Bäume fällen lassen. Mein Sohn hat jedoch gemeint, rücken wir mit dem Gastgarten zwanzig Meter von der Mauer ab damit die Bewohner vis á vis weiterhin ins Grüne blicken und die Bäume erhalten bleiben. Die Bäume sind hier mein Kapital, so ein Paradies findet man in keiner Hauptstadt Europas mehr."

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Die drei Bäume am Ende der Parzelle werden gefällt, da ihre Wurzeln die denkmalgeschützte Mauer sprengen.

Umso unerfreulicher war die behördliche Begehung den Altbaumbestand betreffend für Welledits. "Es wurden tote Bäume festgestellt sowie die Fällung weiterer beauftragt, deren Wurzeln die denkmalgeschützte Mauer sprengen. Nun müssen 22 Sträucher und Bäume von den Behörden aus gefällt werden. Nicht von mir aus - ich kämpfe um jeden Baum. Für die gefällten werden 42 neue Bäume als Ersatz im Park gepflanzt", erklärt der Gastronom bei einem Rundgang durch die tausend Quadratmeter große Bauparzelle, die sich in einem Garten samt Teich mit Steinfigur befindet, der für die Öffentlichkeit gesperrt ist. "Nur etwa achtzig bis hundert Personen haben einen Schlüssel für diesen Abschnitt des Belvedere-Parks. Sie zahlen pro Jahr hundert Euro dafür und haben sich ein Refugium geschaffen, das sie nicht mit den Wienern teilen möchten. Von ihnen geht der Ärger aus, es werden absichtlich Unwahrheiten verbreitet, um das Projekt in Misskredit zu bringen." Zu solchen Unwahrheiten zählt laut Welledits die Verbreitung über ein Betonieren der Rasenfläche im neuen Gastgarten. "Hier wird nichts betoniert! Von den Behörden wird ein durchlässiger Holzboden unter den Sitzbereichen verlangt."

Sich mit dem Lokal eine goldene Nase verdienen zu wollen, weist der Pächter beim Verlassen des Grundstücks von sich. "Ich habe bereits über 500.000 Euro in Planung und Gutachten investiert. Das Stöckl wird insgesamt sechs Millionen kosten - mein Enkelkind wird noch Raten an die Bank zahlen."

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