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Flüchtlingsunterkünfte: Zwölf eigene "Kontaktbeamte" sollen Kriminalität und Radikalisierung vorbeugen.
WIEN. Sind Flüchtlingsheime Brutstätten des Terrors? "Definitiv nicht", sagt Polizeioberst Friedrich Kovar. Man müsse die Kirche schon im Dorf lassen. Ganz im Gegenteil, ist der Referent für Menschenrechte der LPD Wien überzeugt, dass viele Flüchtlinge einfach ihre Ruhe haben wollen.
Damit dies in Wien auch reibungslos funktioniert, setzt die Polizei sogenannte Kontaktbeamte in den zwölf größten Wiener Flüchtlingsheimen ein – z. B. in Erdberg und in Liesing. Kontaktbeamte sind ganz normale Polizisten aus dem Grätzel, die jedoch sehr wohl eine Schulung für interkulturelles Verständnis und viel Erfahrung mit Bürgeranliegen mitbringen. "Mit dem Flüchtlingsansturm vom vergangenen Jahr ist der Bedarf an intensiverer Präventionsarbeit entstanden. Eine Vernetzung von Polizei und sozialer Arbeit hat sich bewährt", sagt deren Koordinator Kovar.
Persönlich vor Ort
Konkret setzt die Exekutive auf persönliche Kontakte in den Heimen. Ein Kontaktbeamter besucht immer dieselbe Unterkunft je nach Bedarf, aber zumindest zwei- bis dreimal pro Woche. "Dort unterstützen sie die Heimleitung, vernetzen sich und suchen nach Lösungen, sofern es Probleme gibt", sagt Kovar. Generell komme es jedoch zu wenigen Reibereien. Vieles ist in Unterkünften mit bis zu 400 Menschen als normal zu charakterisieren. In einer derartigen Situation könne das Zusammenleben nicht immer eitel Wonne sein. Die intern genannten "Refugee Contact Officers" klären auch die Anrainer auf. Man versucht, subjektive Ängste aufzulösen. "Es hat sich jedoch gezeigt, dass wir bei allen großen Flüchtlingsunterkünften mit den Anrainern überhaupt keine Probleme haben", sagt Kovar.
Dem schließt sich Caritas-Pressesprecher Martin Gantner an: "Klar gibt es Reibungen, wenn viele Menschen zusammenleben. Jedoch nichts Gröberes." Die Zusammenarbeit zwischen Kontaktbeamten und Sozialarbeitern laufe sehr gut.
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