So ein (Papier-) Theater!

Ulrich Chmel mit zwei übergroßen Figuren aus Faust.
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WIEDEN. Was hat der Wiedner Ulrich Chmel mit der dänischen Königin Margrethe II. gemeinsam? Antwort: Die Leidenschaft für das Papiertheater. "Königin Margrethe ist die berühmteste Papiertheaterspielerin," so Chmel, der selbst mittlerweile auch kein Unbekannter in der Szene ist. Seit seiner Pensionierung 2002 widmet sich Chmel voll und ganz seinem ungewöhnlichen Hobby.

Mit einer selbstgebauten Bühne wird er für Geburtstage, Hochzeiten oder Firmenfeiern gebucht. Auch für Schulklassen gibt er Märchen oder Klassiker wie Faust oder Tannhäuser zum Besten. "Ich habe einmal für Gymnasiasten einer 7. Klasse eine Vorstellung abgehalten - da war ich schon nervös, ob die Jugendlichen das interessiert", so Chmel. "Aber die 17-Jährigen waren begeistert! Beim Hinausgehen hat mir ein Jugendlicher auf die Schulter geklopft und gemeint: `Voll cool, was Sie da machen´."

Eigene Ausstellung im Bezirksmuseum

Ulrich Chmels Papiertheater ist sogar "so cool", dass ihm das Bezirksmuseum Wieden eine eigene Ausstellung gewidmet hat. Bis März 2017 sind Figuren, Bühnenbilder sowie eine Bühne in der Klagbaumgasse bei freiem Eintritt zu besichtigen. Doch woher kommt die Leidenschaft für das barocke Papiertheater?

Begonnen hat die Faszination für die nostalgische Form des Theaters mit einem barocken Guckkasten, den Chmel 1980 in der Galerie Nebehavy gesehen hat. Einige Jahre später schenkten seine Kollgen in der Wirtschaftskammer ihrem Vorgesetzten zum 50. Geburtstag ein Papiertheaterstück. Unerwartet wieder an den faszinierenden Guckkasten erinnert, beschloss Chmel, selber in die Welt des Papiertheaters einzutreten. In einem selbstgezeichneten Bühnenbild schickte er selbst gemalte Figuren in vierzig Minuten durch den Klassiker Lohengrin. Damit fiel der Startschuss für eine kreative Karriere nach Beendigung seiner Berufslaufbahn.

Mit der Bauchladenbühne zu Festivals

Märchen, Opern, Stücke aus der klassischen Literatur sowie Weihnachtsstücke umfassen mittlerweile das Repertoire von Chmel, der seine Besucheranzahl auf 25 Personen limitiert. "Ich habe 16 Stücke, zwei Bühnen und eine Bauchladenbühne," erklärt Chmel, der auch zu Papiertheaterfestivals nach Deutschland fährt. "Heuer bin ich mit meiner Bauchladenbühne beim Thüringer Figurtheaterfest aufgetreten. In einem ehemaligen Schieferbergwerk wurden auf 12 Bühnen Schattenspiele und Papiertheater geboten."

Eine bestimmte Altersgruppe spricht das Papiertheater übrigens nicht an. "Meine Zuseher sind zwischen zwei und 98 Jahre alt. Es richtet sich an alle, die im Herzen Kind geblieben sind. Allerdings sind 80 Prozent des Publikums erwachsen." Besonders beliebt bei Kindern und Erwachsenen sind Chmels Workshops, in denen in drei Stunden Schuhkartons in Papiertheaterbühnen verwandelt werden.

Natürlich bewahrheitet sich auch bei Chmel das alte Sprichwort von der starken Frau hinter dem erfolgreichen Mann. "Meine Frau hat mich immer unterstützt. Sie ist auch die Erste, die nach einem Jahr Produktionszeit ein Stück sieht," so Chmel, der als freier Künstler tätig ist und für seine Aufführungen freie Spenden als Unkostenbeitrag entgegen nimmt. "Ich nehme die Kritik meiner Frau sehr ernst und habe schon öfter etwas auf ihren Rat hin umgeschrieben und verändert."

Alle Inos und Termine unter www.papiertheater.at

Zur Sache

Die Sonderausstellung "So ein Theater!" im Bezirksmuseum Wieden in der Klagbaumgasse 4 ist bis März 2017 jeweils dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 18 bis 20 Uhr zu besichtigen.

Auch drei Stücke werden im Bezirksmuseum von Ulrich Chmel aufgeführt: "Tannhäuser kurz und gut" am Freitag, 4. November, "Faust in Kürze" am Samstag, 5. November sowie "Die schaurig schöne Geschichte vom Gevatter Tod" am Sonntag, 6. November . Beginn ist jeweils um 18:30 Uhr, als Eintritt ist eine Spende von 10 Euro erbeten. Kinder kommen ebenfalls nicht zu kurz: Am Freitag, 4. November steht um 16 Uhr sowohl Hänsel und Gretel zum Mitsingen als auch Rotkäppchen auf dem Programm.

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