Umgestaltung im Loquaigrätzel: Die Details stehen fest
Die Umgestaltung von Otto-Bauer-Gasse, Königseggasse und Loquaigrätzel kann beginnen. In der dritten Grätzelkonferenz wurde das Endergebnis präsentiert. SPÖ und Grüne zeigen sich zufrienden, die FPÖ befürchtet einen Parkplatzraub.
MARIAHILF. Viel wurde diskutiert, nun steht das Endergebnis fest: Am Montag wurde das Leitbild für das Loquaigrätzel präsentiert. Die Obere Otto-Bauer-Gasse wird zur Begegnungszone, die Königseggasse wird zur Fußgängerzone und der Loquaipark wird neu gestaltet.
Dem neuen Leitbild gehen insgesamt zwei Grätzelkonferenzen voraus – die bz berichtete. Dabei wurde gemeinsam mit den Bewohnern, den Unternehmern, sowie den Planungsfachleuten der Stadt Wien über die Möglichkeiten der Umgestaltung diskutiert. Das ganze Gebiet umfasst die Otto-Bauer-Gasse, die Schmalzhofgasse, Königseggasse und den Loquaiplatz.
Das neue Leitbild für das Loquaigrätzel gliedert sich nun in die Punkte „Identität“, „Begrünung“ und „Verkehr“. „Grundsätzlich wollen wir die Identität erhalten und gleichzeitig die Qualität des Grätzel steigern. Das wird uns mit der Neugestaltung gelingen“, beschreibt Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) das Ergebnis. Im Beteiligungsprozess fanden die Bürger, dass in der oberen Otto-Bauer-Gasse, Königseggasse und im Loquaipark Handlungsbedarf besteht.
Otto-Bauer-Gasse wird Begegnungszone
Was jetzt feststeht: Die Otto-Bauer-Gasse wird durch bauliche Maßnahmen an der Mariahilfer Straße als Sackgasse erkennbar gemacht und soll eine Einkaufs- und Verweilzone werden. 2019 wird die Gasse zwischen Mariahilfer Straße und Schmalzhofgasse in eine 130 Meter lange Begegnungszone mit Begrünung, Anrainerparkplätzen und Lieferzonen umgestaltet. Die Fahrbahn wird auf das Niveau des Gehsteiges gebracht und gepflastert. Gehsteigkanten fallen weg. Anstelle einiger Stellplätze werden Pflanzen gesetzt. Zudem sollen Gewerbetreibende und Private die Möglichkeit haben, entlang der Häuserfront Pflanzen oder Sitzbänke aufzustellen.
Fußgängerzone in der Königseggasse
Während der abschließenden Dikussion am Montag entschieden die Anwesenden aus dem Stück Königseggasse zwischen Loquaiplatz und Otto-Bauer-Gasse eine Fußgängerzone zu machen. Diese Gestaltungsvariante bietet Platz für Bäume und Schanigärten. Die neue Fußgängerzone soll eine Verbindung zum Loquaipark sein. Baubeginn: 2019/20.
Umgestaltung im Loquaipark
Auch der Loquaipark war von Anfang an integraler Bestandteil der Umgestaltungspläne. Ruhe, Begegnung, Spiel und Verweilen soll in diesem innerstädtischen Erholungsraum besser möglich sein. Erste Vorkehrungen, wie das Auslichten der Sträucher und das Öffnen aller Tore in den Ruhebereich, wurden bereits seitens der Bezirksvorstehung umgesetzt. Die WC-Anlage wird im Juni umgebaut und barrierefrei. Der Bezirk möchte 2020 mit dem Umbau der Parkanlage beginnen.
Bürgerbeteiligung seit Herbst 2017
Startschuss für den gesamten Bürgerbeteiligungsprozess war im September 2017. Damals beauftragte der Bezirk Mariahilf die Agentur "zwoPK". Noch im Herbst führten die Landschaftsplaner Interviews, zählten den Verkehr und beobachteten das Gebiet. Es folgten 148 Kontakte mit Bürgern. Bei der ersten Grätzelkonferenz kam zu ersten, konstruktiven Diskussion mit den rund 180 Anwesenden.
Anschließend wurden aus den gewonnenen Diskussionsbeiträgen in Abstimmung mit den Planungsfachleuten der Stadt Wien Konzeptvarianten ausgearbeitet, welche Anfang des Jahres bei einer zweiten Grätzelkonferenz erörtert wurden. Das Leitbild für das Loquaigrätzel wurde weiterentwickelt. Parallel zu den Konferenzen besuchten rund 50 Mariahilfer das offene Büro der Agentur, um ihre Meinung kundzutun. Am 9. April konnte schließlich das Endergebnis präsentiert werden.
SPÖ und Grüne zurfrieden • FPÖ befürchtet Parkplatzraub
Markus Rumelhart zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden. "Wir führten eine lebhafte Diskussion, die über ein Schwarz-Weiß-Denken hinaus ging", so Rumelhart. Auch Bezirksvorsteher-Stellvertreter Michael Reichelt (Grüne) begrüßt dieses "sehr sehr schöne Ergebnis". Wenig erfreut zeigen sich hingegen die Mariahilfer Freiheitlichen. "Wie von mir befürchtet sind die Würfel gefallen, in einem völlig undurchsichtigen Bürgerbeteiligungsverfahren bei dem in etwa 300 von 4000 Anrainer ihre Meinung kundgegeben haben, hat der Bezirksvorsteher seine Pläne ohne einer ordentlichen Abstimmung umgesetzt. Jetzt beginnt der große Parkplatzraub", schreibt Leo Kohlbauer (FPÖ) auf Facebook.
Hintergrund:
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