Wiener Opernball: Kommunistische Jugend ruft zur Demo auf
Am Donnerstag geht in der Staatsoper der glamouröseste aller Bälle über die Bühne. Gleichzeitig werden sich vermutlich 500 Personen zu einer neuen Auflage der Opernballdemo versammeln. Teilweise ist mit Verkehrssperren zu rechnen.
WIEN. Nach einigen stillen Jahren rund um den Opernball lässt die kommunistische Jugend Österreichs am Donnerstag die Opernballdemo wiederauferstehen. Unter dem Motto "Eat the rich – Kaviar für euch, Krise für uns" wird von 18 bis 22 Uhr zum Prostestzug aufgerufen. Los geht es bei der U3-Station Johnstraße in Rudolfsheim-Fünfhaus.
Bereits gegen 16.30 Uhr werden sich die Teilnehmer der Demo im Bereich Hütteldorfer Straße und Johnstraße sammeln. Der Abmarsch der vermutlich 500 Personen soll gegen 18.30 Uhr erfolgen. Die geplante Strecke führt über die Hütteldorfer Straße, die Huglgasse und die Märzstraße, sowie Löhrgasse. Über die Felberstraße geht es weiter auf den Äußeren Neubaugürtel und der Inneren Mariahilfer Straße zum Platz der Menschenrechte vor dem Museumsquartier. Ein Ende der Demo steht derzeit noch nicht fest. Im Zuge der Kundgebung wird es laut Polizei zu zeitweiligen Verkehrssperren und lokalen Ableitungen kommen. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel, hier vor allem die Straßenbahnlinien 5, 9, 49, 52 und 58, werden von Verzögerungen betroffen sein.
Ringsperre am Abend
Wegen des Opernballs selbst kommt es am Donnerstag zu Sperren am Ring – der wird zwischen Schwarzenbergplatz und Operngasse von 20 bis 23 Uhr für den normalen Fahrzeugverkehr nicht passierbar sein. Auch die Kärntnerstraße wird im gleichen Zeitraum gesperrt. Die Öffis sind auch betroffen: Die Straßenbahnlinien 1, 2 und D werden umgeleitet. Die Linie 71 und die Autobuslinie 59 werden kurzgeführt.
Der Reichtum der Einen, die Armut der Anderen
"Die Gesellschaft, in der wir leben, ist an Ungerechtigkeit nicht zu überbieten. Während die Einen ihr Vermögen in unvorstellbare Höhen steigern, sind es die Anderen, die immer schwieriger überhaupt über die Runden kommen können. Der Reichtum der Einen, führt zur Armut der Anderen", so die KJÖ. Grund genug, um gegen den Opernball zu marschieren. In den vergangenen Jahren hätte sich der linke Protest hauptsächlich gegen Burschenschaften und Identitäre gerichtet – das sei jedoch laut der Organistoren der KJÖ nicht genug. In kaum einem anderen Land sei nämlich der gesellschaftliche Reichtum und das Einkommen so ungleicht verteilt wie in Österreich. Das reichste Prozent der Bevölkerung besitze immerhin soviel, wie die restlichen 90 Prozent.
"Der Opernball steht stellvertretend für all diese und noch viele weitere Umstände. Hier feiern sich die Reichen selber bei Kartenpreisen ab 290 Euro, in Logen um über 20.000 Euro, während in Österreich über eine Million Menschen arm oder armutsgefährdet sind", so die Veranstalter.
Wieviele Polizisten für die Demo am Donnerstag abgestellt werden, war am Dienstag noch nicht bekannt.
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