Viennese Opera Ball
Alles Walzer in New York
Am 1. Februar wird im Nobelrestaurant Cipriani in New York der 64. Viennese Opera Ball eröffnet. Als künstlerischer Direktor ist der Wiener Opernsänger Daniel Serafin, der mit Jahresbeginn auch die Funktion des „Künstlerischen Direktors Oper“ bei den Esterhazy Betrieben übernommen hat, verantwortlich.
Sind Sie schon nervös oder überwiegt die Freude?
DANIEL SERAFIN: Ich freue mich schon sehr! Die Tage davor bin ich angespannt, die Tage danach noch mehr. Da machen wir unser Roll-up: Was hat funktioniert, was weniger? Nach dem Ball ist vor dem Ball.
Wie lange haben Sie am künstlerischen Programm gearbeitet?
Ein Jahr. Da die Einnahmen in eine Musiktherapie für krebskranke Kinder am Memorial Sloan Kettering Cancer Center gehen, singen die Künstler ohne Gage.
Wie kamen Sie zu der Ehre, die künstlerische Leitung des Balls zu übernehmen?
Ich kannte die Ballpräsidentin Silvia Frieser privat, ich bin 2009 nach New York zum Studieren gegangen. Als die künstlerische Leiterin des Balls mit 83 Jahren in den Ruhestand ging, fragte Silvia mich, ob ich Wirtschaft, Kunst und Kultur zusammenbringe möchte. Ich sagte sofort: Ich mach´s, habe dann aber erfahren, dass ich Null Dollar Budget habe. Zum Glück habe ich ein gutes Netzwerk mit Freunden von der Metropolitan Opera wie Stephen Costello.
Sie werden nicht singen?
Ich muss mich um viele Dinge kümmern und kann auch gegen diese Weltstars nicht antreten. Schuster bleib´bei deinen Leisten! Ich bin demütig, die Größten wie Ferrucio Furlanetto, Nadine Sierra oder Javier Camarena haben zu dürfen.
Welche prominenten Gästen erwarten Sie?
Neben internationalen Stars wie Waris Dirie oder Broadwaykünstlern kommt viel Prominenz aus Österreich wie Ingrid Flick, Erzherzog Géza von Habsburg oder Danielle Spera, deren Tochter Rachel als Debütantin eröffnen wird. Es sind auch viele österreichische Firmen vertreten, um ihre Marke ins Ausland zu tragen. So bekommen zum Beispiel die Gäste eine Palmersmünze, mit der sie online bestellen können. Es wird auch eine Ballerina in einem grünen Palmers-Jetonkleid auftreten.
Der Ball ist Joseph Haydn gewidmet?
Ja, Haydns 210. Todestag wird heuer gedacht. Das Weingut Esterházy schenkt exklusiv am Ball einen Wein aus, der Haydn gewidmet ist.
Wer ist Ihr Lieblingskomponist?
Ich höre privat alles, von der Zauberflöte bis AC/DC. Das Schöne an der Musik ist die Vielfältigkeit. Mir ist es wichtig, am Ball mit dem Divertimento Viennese ein Wiener Orchester zu präsentieren.
Die Gäste fliegen gemeinsam nach New York?
Ja, sie landen mit der AUA am 30. Jänner in Newark. Wir planen ein kleines Minikonzert im Flieger. Waltzing in the sky.
Was kosten die Ballkarten?
600 Dollar. Da ist allerdings ein viergängiges Gala-Dinner inkludiert.
Sind Sie ein New York-Fan?
Ich liebe New York! Ich habe dort meinen Master gemacht und liebe die Atmosphäre. Diese Stadt hat unglaublich viel Energie und sie raubt auch viel Energie.
Wann waren Sie das erste Mal im Big Apple?
1994. Damals waren die hochqualifizierten Museen, Theater und die Oper eher uninteressant, mich interessierte, was für Donuts es gibt.
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