Helmut Rauch gestorben
Trauer um prominenten österreichischen Naturwissenschaftler
Einer der bekanntesten Wissenschaftler des Landes ist tot: Die Österreichische Akademie der Wissenschaften trauert um Helmut Rauch.
WIEN. Helmut Rauch, einer der bekanntesten österreichischen Naturwissenschaftler, veröffentlichte über 400 wissenschaftliche Publikationen auf dem Gebiet der Neutronen- und Festkörperphysik sowie über Grundlagenexperimente zur Quantenmechanik. Am 2. September ist er, so berichtet die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), nach kurzer schwerer Krankheit, mit 80 Jahren verstorben.
Ein Leben für die Neutronen: Physiker und Forschungsförderer
Rauch studierte Technische Physik an die TU Wien, an dessen Atominstitut er 1965 als einer der ersten Studierenden promovierte. 1970 habilitierte er sich – mit gerade 31 Jahren – im Fachgebiet „Neutronen- und Reaktorphysik“. 1972 wurde Helmut Rauch zum ordentlichen Universitätsprofessor für Experimentelle Kernphysik an der TU Wien berufen und gleichzeitig Vorstand des Atominstituts der Österreichischen Universitäten. Mehr als fünfzehn Jahre, von 1980 bis 1996 war er zudem Vorstand des Instituts für Kernphysik der TU Wien.
Rauch, der sich selbst als „Quantenoptiker“ bezeichnete, soll für seine Arbeiten immer wieder für den Physik-Nobelpreis nominiert gewesen sein. Als er einmal gefragt wurde, was bei seiner wissenschaftlichen Arbeit im Vordergrund stehe, antwortete er: „Die Lust des Naturwissenschaftlers am Wissen schlechthin.“
Helmut Rauch: Lehrer von Anton Zeilinger
Helmut Rauch war nicht nur Physiker, sondern begriff sich immer auch als Grundlagenforscher in einem sehr weiten Sinne. Als solcher engagierte er sich in der Forschungspolitik, um die Rahmenbedingungen der Grundlagenforschung in Österreich nachhaltig zu verbessern. Zu Rauchs Schülern gehört auch Anton Zeilinger, Quantenphysiker und Präsident der ÖAW.
„Mit Helmut Rauch verlieren wir einen der führenden Experimentalphysiker. Seine Intuition hat ihn immer wieder neue Fragen stellen lassen. In Gesprächen zeigte er immer wieder eine beispielhafte Offenheit gegenüber neuen Ideen. Dies war stets – auch wenn er diese Ideen manchmal nicht teilte – von einem tiefen, ermunternden Respekt begleitet“, sagt Zeilinger zum Tod seines Doktorvaters.
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