Integration in Wien
20 neue Küchenprofis in den "Häusern zum Leben"
In den Wiener "Häusern zum Leben" gibt es ein neues Projekt zur Arbeitsintegration.
WIEN. Ramin Hashemi kommt aus Afghanistan und ist seit drei Jahren in Wien. "Ich bin sehr froh und dankbar dafür, dass ich beim Projekt ‚Arbeitsintegration in den Häusern zum Leben’ dabei sein darf", strahlt der junge Mann. "In der Küche des Hauses Döbling kann ich bereits viele Sachen alleine machen und fühle mich schon richtig zu Hause."
Hashemi ist eine jener Arbeitskräfte mit Asylhintergrund, die eine einjährige Gastro-Ausbildung in den "Häusern zum Leben" bekommen. "Unser Ziel ist es, 20 Menschen innerhalb eines Jahres so weit in unseren Küchen und im Service anzulernen, dass sie einen guten Berufseinstieg schaffen", so Robert Guschelbauer von den "Häusern zum Leben".
Umgesetzt wird das Projekt in den Häusern Penzing, Döbling, Brigittenau, Hetzendorf, Jedlersdorf, Leopoldau, Mariahilf, Am Mühlengrund, Rossau, Trazerberg und Wienerberg.
Es geht dabei darum, den Menschen nicht nur Küchenkenntnisse, sondern auch Deutsch beizubringen und sie so bestmöglich in unsere Gesellschaft zu integrieren.
Schwerpunkt: Wienerisch
"Wir legen einen Schwerpunkt auf Wienerisch, damit sich die Leute auch gut mit den Gästen unterhalten können", so Guschelbauer. "In unseren 30 hauseigenen Küchen arbeiten insgesamt 772 Menschen. Der tägliche und intensive Kontakt mit Kollegen und Hausbewohnern ist ein ganz wichtiger Teil der Ausbildung." Es handelt sich dabei zwar nicht um eine klassische Gastronomie-Lehre, der Lehrplan orientiert sich aber an einer solchen. "
Die Ausbildung beinhaltet 20 Wochenstunden in den Küchen der ‚Häuser zum Leben’, darunter auch Ernährungslehre, Küchenführung- und -technologie sowie Spezialfächer wie Garmethoden, Esskultur und Grundrezepte", so Petra Draxl vom AMS Wien.
"Jobfit" schon nach kurzer Zeit
So sollen 20 Menschen auch ohne reguläre Lehrabschlussprüfung binnen weniger Monate "jobfit" werden. Einfache Tätigkeiten in Küchen oder Hotels sollen dann selbständig erledigt werden können. Alle Absolventen bekommen ein Abschlusszeugnis sowie ein Hygiene-Zertifikat und eine Urkunde für ihre Deutschkenntnisse.
"Nach einem Jahr Ausbildung können die Teilnehmer dann natürlich in den ‚Häusern zum Leben’ arbeiten", freut sich Guschelbauer. "Die Gastronomie ist eine gute Einstiegschance. Man muss aber nicht ewig in diesem Job bleiben", merkt Draxl an.
Das Projekt richtet sich an Asylberechtigte aus allen Teilen der Welt im Alter von 20 bis 51 Jahren, "die ansonsten zum Nichtstun gezwungen wären", merkt Anita Bauer vom Fonds Soziales Wien an. "Egal, ob sie irgendwann in ihre Heimatländer zurückkehren werden oder nicht: Sie sollen etwas Positives aus Österreich mitnehmen."
Vermittelt wurden die 20 Auszubildenden vom Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser, Diakonie, Hilfswerk, Volkshilfe, Wiener Caritas und dem Wiener Taubstummen-Fürsorgeverband.
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