Erster Wiener Coronavirusfall
8 von 10 Patienten müssen nicht ins Spital

In der Rudolfstiftung liegt Wiens erster Patient mit dem Coronavirus. | Foto: Pixabay
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Erstmals wurde in Wien bei einem Patienten der Coronavirus festgestellt. Gesundheitsstadtrat Hacker gibt Entwarnung: keine Pandemie. Zum Gesundbleiben wird Hygiene empfohlen.

WIEN. "Es war nur eine Frage der Zeit, bis Wien vom Coronavirus erreicht wird", so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Nun ist es so weit: Heute Donnerstag, 27. Februar, wurde ein 72-jähriger Mann im Krankenhaus Rudolfsstiftung im 3. Bezirk positiv auf den "Coronavirus" COVID-19 (Coronavirus Disease 2019) getestet. Der Patient liegt zur Zeit auf einer Isolierstation, soll aber demnächst ins Kaiser-Franz-Josef-Spital (Sozialmedizinisches Zentrum Süd) in der Favoritner Kundratstraße verlegt werden. Grund: Das Kaiser-Franz-Josef-Spital ist Wiens erste Anlaufstelle für Coronavirus-Fälle.

Politiker geben Entwarnung

"Acht von zehn Menschen, die am Coronavirus erkranken, haben nur milde Symptome, die einer Grippe zum Verwechseln ähnlich sind", so Michael Binder, Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV). Bei der Pressekonferenz anlässlich Wiens erstem bestätigten Coronavirus-Fall beruhigten auch Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne): "Beim Coronavirus handelt es sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) um keine Pandemie, sondern um 'Epidemische Cluster-Inseln'." Dabei handelt es sich um voneinander getrennte Landstriche, in denen Krankheitsfälle gehäuft auftreten.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und KAV-Direktor Michael Binder informierten über Wiens ersten Coronavirus-Fall.
  • Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und KAV-Direktor Michael Binder informierten über Wiens ersten Coronavirus-Fall.
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Obwohl in Wien in den letzten Tagen mehr als 100 und in ganz Österreich rund 400 Menschen auf das Coronavirus getestet wurden, gibt es bis jetzt nur insgesamt drei bestätigte Coronafälle: Ein Paar, das in Innsbruck im Spital liegt, und eben den 72-jährigen in der Rudolfsstiftung. "Die Gesundheitsbehörde (MA 15) überprüft nun das Umfeld des Erkrankten. Nur im konkreten Verdachtsfall, also bei grippeähnlichen Symptomen und einem vorangegangenen Kontakt mit Risikoländern oder Infizierten, wird dann auch ein Coronavirus-Test durchgeführt", so Gesundheitsstadtrat Hacker.

Wie geht es den Patienten?

Der 72-jährige Mann in der Rudolfsstiftung, Wiens erster Coronavirus-Fall, hat starke Krankheitssymptome und ist nicht bei Bewußtsein, da er wegen seiner starken Lungenentzündung künstlich beatmet werde, so Binder. Er ist in der letzten Zeit nicht verreist, muss den Virus also über eine weitere Person als Überträger bekommen haben. Im Spital liegt er bereits seit zehn Tagen, ursprünglich wegen klassischen Grippesymptomen.

In der Rudolfstiftung sind drei Stationen inzwischen komplett gesperrt worden. Alle Mitarbeiter, die mit dem Patienten in Kontakt waren, wurden „begleitet“ nach Hause gebracht, so Hacker. "Es geht darum, dass unser Gesundheitspersonal vor einer Ansteckung geschützt wird."

Nun gibt es aber seit Donnerstagmittag einen weiteren Verdachtsfall in Wien: "Das wissen wir seit vier Stunden, die Tests laufen, Ergebnis gibt es noch keines", so Hacker Donnerstagmittag. "Es ist ein deutlich jüngerer Österreicher, der sich in den letzten Tagen in einem Coronavirus-Risikogebiet aufgehalten hat", so Gesundheitsminister Anschober. "Das, oder der Kontakt mit Leuten die in Risikogebieten waren, erhöht natürlich das Risiko einer Ansteckung." Dieser Mann werde zur Zeit auf den Coronavirus getestet, das Ergebnis werde heute Abend oder morgen erwartet.

Was tun bei Symptomen? Hotline anrufen!

Die Symptome einer Coronavirus-Erkrankung ähneln denen einer Grippe: Eine starke Verkühlung samt Lungenentzündung ist typisch. Stellt man das bei sich oder bei Angehörigen fest, sollte man sofort die kostenloser Coronavirus-Hotline unter der Telefonnummer 0800 555 621 (sieben Tage in der Woche von 0-24 Uhr für alle Fragen) anrufen. Dort wird dann abgeklärt, ob die Symptome tatsächlich dem Coronavirus entsprechen und die weitere Vorgangsweise besprochen.

Hände waschen

Keinesfalls sollte man bei starken Symptomen etwa mit Öffis zum Arzt fahren, um andere nicht anzustecken: "Husten und Schnupfen der Erkrankten sind stark ansteckend", so Binder. Zur Vorbeugung und um sich nicht anzustecken sei das Wichtigste, sich oftmals am Tag gründlich mit warmem Wasser und Seife die Hände zu waschen.

Ob Gesichtsmasken empfohlen werden? "Für am Coronavirus Erkrankte und Verdachtsfälle ist eine Gesichtsmaske, die Viren auch abhalten kann, sinnvoll: Damit man am Weg zum Arzt niemanden ansteckt. Dazu sollte man im Verdachtsfall keinesfalls die U-Bahn benützen und andere Menschen generell meiden", so KAV-Direktor Binder.

8 von 10 werden Zuhause gesund

Im Krankenhaus wird dann ein Coronavirus-Test durchgeführt: "Diese Tests sind aufwendig und nicht mit etwa einem Alkomat-Test vergleichbar. Die Ergebnisse liegen aber nach einigen Stunden vor", so Hacker. Binder ergänzt, dass es sich um einen "Polymerase-Kettenreaktions-Test handelt. Bis zum Testergebnis müssen Patienten Zuhause in sogenannter Heim-Quarantäne, oder im Spital bleiben. Wird der Virus bestätigt und zeigt der Patient starke Krankheitssymptome, kommt er unter Umständen auf eine Isolierstation.

Auch sein soziales Umfeld wird in Folge kontaktiert, da die Ansteckungsgefahr sehr hoch ist. KAV-Direktor Binder betont, dass "acht von zehn am Coronavirus Erkrankte Menschen aber nur milde Symptome zeigen, daher nicht ins Spital müssen und Zuhause auf das Gesundwerden warten können." Weil der Coronavirus unter das Epidemiegesetz fällt, auch wenn es sich dabei nicht um eine klassische Epidemie handelt, sind Erkrankte dabei allerdings zur Kooperation mit den Gesundheitsbehörden verpflichtet. "Kranke müssen sich an Anweisungen der Behörde halten - also etwa bis zum völligen Gesundwerden Zuhause bleiben -, ansonsten können auch Zwangsmaßnahmen verhängt werden", so Gesundheitsstadtrat Hacker.

Laut dem Gesundheitsstadtrat sind alle bisherigen Verdachtsfälle, Kontaktpersonen und Patienten jedoch „maximal kooperativ“. Die Polizei würde dabei durchaus zum Einsatz gerufen, wenn es Probleme geben sollte - bisher sei das aber nicht der Fall gewesen.

Keine Pandemie, Wien ist gut gerüstet

"Der Coronavirus ist keine Pandemie und wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch keiner werden", so Hacker. "Trotzdem ist Wien mit 500 Akutbetten im Kaiser-Franz-Josef-Krankenhaus auch für den schlimmsten Fall bestens gerüstet."

Erst am Mittwoch, 26. Februar, wurde eine Schule in der Josefstädter Albertgasse polizeilich gesperrt, weil es dort einen Coronavirus-Verdachtsfall bei einer Lehrerin gab. Das stellte sich schließlich jedoch als falscher Alarm heraus. Gesundheitsstadtrat Hacker kritisierte die Schulsperre als übertrieben, er sprach von „Cowboyaktionen“. Einander widersprechende Angaben gab es außerdem darüber, wer die Sperre angeordnet hatte: Die Stadt Wien verwies auf das Bildungsministerium. Dieses erklärte jedoch, dass es eine Schulsperre gar nicht anordnen könne.

Die Coronavirus-Hotline

Die kostenlose Coronavirus-Hotline steht unter der Telefonnummer 0800 555 621 sieben Tage in der Woche von 0-24 Uhr für alle Fragen zur Verfügung.

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Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und KAV-Direktor Michael Binder informierten über Wiens ersten Coronavirus-Fall.
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