IS-Terrorzelle plante
Anschlag auf den Wien Marathon wurde verhindert
Wie am Dienstagmorgen, 14. Juni, bekannt wurde, dürfte eine IS-Zelle einen Terroranschlag auf den Wien Marathon 2022 geplant haben. Dank der Aufklärung von Geheimdiensten konnte dies jedoch verhindert werden.
WIEN. Der Wien Marathon 2022 war gut besucht. Zehntausende Läuferinnen und Läufer waren wieder unterwegs, um sich zu messen. Der Lauf stand auch im Zeichen des Friedens, jedoch hätte alles anders kommen können, wie jetzt berichtet wird.
Laut Informationen, welche der Kronen Zeitung vorliegen, dürfte eine IS-Terrorziele mehrere Ziele für Sprengstoffattentate in Europa auf dem Radar gehabt haben. Auch der Wien Marathon war im Visier des Islamischen Staats.
Rache für IS-Anführer
Als Grund für einen Anschlag berichtet die Krone den Tod des IS-Anführers Abu Ibrahin al-Hashim. Dieser habe als Nachfolger von "IS-Kalif" al-Baghadi gegolten und sprengte sich im Februar während eines Einsatzes von US-Streitkräften selbst in die Luft
Geplant waren Anschläge auf verschiedenen Großveranstaltungen. Vorbild eines Anschlags auf den Wien Marathon hätte das Sprengstoffattentat am Boston-Marathon 2013 sein können. Also eine Detonation im Zielbereich des Marathons.
Internationale Zusammenarbeit
Die IS-Schläferzelle, welche auch in Österreich agiert haben soll, wurde von verschiedenen Geheimdiensten weltweit entlarvt. So beteiligten sich etwa Ermittlerinnen und Ermittler der österreichischen Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) – die Nachfolgeorganisation des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) – an der Aufklärung der Terrorzelle.
Dies gelang in Kooperation mit anderen Nachrichtendiensten, wie die Krone berichtet. Bei der Terrorzelle handle sich laut Krone um eine fünfköpfige irakische Attentäter-Gruppe, die hier Pläne geschmiedet hätte. Davon befinden sich vier im Ausland, eines der Mitglieder soll sich jedoch in Österreich aufhalten.
Kommunikation über Konsole
Bei den mutmaßlichen Attentätern soll es sich um Ex-Führungskräfte des Islamischen Staats handeln. Die Kommunikation für die Anschlagspläne verlief verschlüsselt, etwa über Chats in Videospielen – dementsprechend schwierig war die Aufdeckung der Vorhaben.
In einem ersten Statement von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) heißt es: "Die DSN hat einen entscheidenden Beitrag zur Terrorabwehr in Österreich geleistet und unter Beweis gestellt, dass es nach der Neuaufstellung gelungen ist, das internationale Vertrauen in den österreichischen Staatsschutz wiederherzustellen."
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