Im Sommer
Awareness-Teams sorgten für einen sicheren Umgang beim Feiern
Nächtliche Feierlaune in Wien: Vier Awareness-Teams standen auch diesen Sommer zur Stelle, wenn wenn es um erste Hilfe, psychologische Betreuung oder Konfliktintervention ging. Dabei haben sie insgesamt 18.740 Personen betreut, unter anderem am Karlsplatz und Donaukanal.
WIEN. Mit dem Projekt „Awareness im öffentlichen Raum“ wurde in Wien im letzten Sommer erstmalig ein mobiles und niederschwelliges Angebot für die nächtliche Feierkultur im öffentlichen Raum umgesetzt.
Aufgrund der positiven Erfahrungen und Rückmeldungen des letzten Jahres waren heuer zum zweiten Mal die Awareness-Teams im Einsatz: Zwischen Juni und September waren vier Teams freitags, samstags und vor Feiertagen von 19 bis vier Uhr Früh anzutreffen – so zum Beispiel am Karlsplatz, Yppenplatz, Gürtel, Donaukanal sowie an Plätzen entlang des Rings.
Viel Konfliktpotential nächtens in Wien
Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) zieht auch heuer eine positive Bilanz: „Vor allem im Sommer sind öffentliche Plätze in den Abend- und Nachtstunden sehr beliebte Treffpunkte bei Jung und Alt. Ein großes Danke an die Awareness-Teams für ihre Hilfe und Unterstützung von Menschen auch in Notsituationen.“
Organisiert wurde der Einsatz der Teams vom "AWA* - Kollektiv" für Awareness-Arbeit. Die Teams setzten sich aus Personen mit verschiedenen Erfahrungen und Ausbildungen zusammen, etwa aus den Bereichen Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit sowie Security. Sie vermittelten zwischen Feiernden im öffentlichen Raum sowie Organisationen wie der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Polizei und den Magistratsdienststellen der Stadt Wien.
Die Teams waren telefonisch erreichbar, um bei bestimmten Anliegen rasch und unkompliziert zu bereit zu stehen. Am häufigsten ging es dabei um Alkoholmissbrauch sowie entarteter Konfliktsituationen. Eingeschritten wurde häufig bei sexualisierter Gewalt, aber auch bei rassistischen und queer-feindlichen Übergriffen.
„Durch unsere Arbeit und Präsenz im öffentlichen Raum konnten wir in mehreren hundert Situationen im Ernstfall vor Ort beistehen und vermitteln sowie zu mehr Solidarität unter- und füreinander animieren. Die neu gewonnenen Erkenntnisse wollen wir für uns nutzen und unser Angebot weiterentwickeln, aber auch an die entsprechenden Stellen in Politik und Sozialarbeit weitergeben", so Willi Hejda vom "AWA* - Kollektiv".
Hintergrund zu den Awareness-Teams
Als Folge der geschlossenen Nachtgastronomie, der Sperrstundenregelung sowie anderer Covid-Maßnahmen ist es im Juni 2021 zu einem erhöhten Nutzungsdruck an einigen Plätzen im öffentlichen Raum gekommen. Dies mündete letztlich sogar in Ausschreitungen und einer Platzsperre am Karlsplatz.
Die Stadt beauftragte im Anschluss daran die Awareness-Teams in der Zeit von Juni bis Juli 2021, um in dieser angespannten Situation als Vermittler deeskalierend und präventiv zu wirken. Aufgrund der positiven Erfahrungen wurden die Awareness-Teams 2022 von Juni bis September wieder beauftragt.
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