Klimaschutz in Wien
Klimastreik geht auch Zuhause
In der ganzen Stadt hingen am Freitag, 24. April, Klimaschutz-Plakate in den Fenstern: Der fünfte weltweite "Klimastreik" fand wegen der Coronakrise Zuhause statt. Mitgetragen wurde er erneut von vielen Organisationen.
WIEN. "Wir dürfen die Klimakrise wegen des Coronavirus nicht aus den Augen verlieren“, sagte Anna Lindorfer von Fridays For Future Austria. Beide Krisen müssten in den Griff bekommen werden, die Mittel dazu seien einerseits internationale Solidarität, aber auch eine Politik, in der Mensch und Natur vor Profiten stehen. „Momentan gerät die Klimakrise in Vergessenheit“, so Lindorfer. Deshalb sei es wichtig, sich gerade jetzt zu engagieren, auch wenn es wegen der Corona-Krise unmöglich sei, sich draußen zu versammeln und öffentlich zu protestieren.
Am Freitag, 24. April, gab es von 12 bis 14 Uhr Redebeiträge und Auftritte von Musikern, die per Livestream von Fridays for Future übertragen wurden. Aber auch einzelne Bürger sollten sich Zuhause engagieren und etwa Banner oder Schilder malen: „Diese wurden am Gartenzaun, Balkon oder Fenster aufgehängt", so Lindorfer. Der nächste Schritt war, ein Foto davon zu machen: „Postet Bilder von euch und euren Streikschildern und Bannern mit den Hashtags #NetzstreikfürsKlima und #FightEveryCrisis auf euren Social-Media-Kanälen. Vergesst dabei nicht @FridaysForFutureAustria und @Klimaprotest.at zu markieren.“
Aber auch öffentliche Gebäude waren Teil des Klimastreiks: So wurde etwa in den Fenstern des Klimaschutz-Ministeriums in der Radetzkystraße ein Schriftzug angebracht: "Ich habe großen Respekt vor allen, die am heutigen Tag beim Netzstreik fürs Klima für ihre Zukunft zum Streik aufrufen", erklärte Umwelt- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). "Ich nehme diese Anliegen sehr ernst, deshalb trägt auch das Klimaschutzministerium heute auf der Fassade den Schriftzug: 'Gemeinsam schaffen wir jede Krise'."
Auch 2020 ist bereits deutlich zu warm
Warum der Klimastreik so wichtig ist? "Tatsächlich waren schon die ersten drei Monate des Jahres 2020 wieder um rund zwei Grad Celsius wärmer als im historischen Mittel. Jetzt ist deshalb der Moment, auf die Wissenschaft zu hören", so Lindorfer. „Was Fridays for Future fordert, ist relevant in jeder Krise, und jetzt besteht die Möglichkeit, beide Krisen gemeinsam zu lösen. Es werden jetzt sehr viele Investitionen getätigt“, sagte die Aktivistin. Dabei sollten auch die Ziele der Pariser Klimavereinbarung gelten. Die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels müsse im Vordergrung stehen. „Das Wirtschafts- und Sozialsystem kann jetzt nachhaltig umgebaut werden, wenn die Investitionen in die richtige Richtung gelenkt werden.“
Greta Thunberg organisierte den ersten Klimastreik
Den ersten Klimastreik hatte die schwedische Schülerin Greta Thunberg ins Leben gerufen: Am 15. März 2019 haben weltweit rund 1.800.000 Menschen an den Demonstrationen von Fridays For Future teilgenommen. Getragen wird der mittlerweile fünfte weltweite Klimaprotest auch durch die zahlreichen NGOs von www.Klimaprotest.at, darunter das Österreichische Rote Kreuz, ATTAC, die Caritas Wien, die Österreichische Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), die Diakonie Katastrophenhilfe, Greenpeace und GLOBAL 2000.
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