Werkstadt junges Wien
Diese Stadt gehört den Kindern
In der "Werkstadt Junges Wien" beraten Kinder und Jugendliche über die Zukunft Wiens.
WIEN. „Die Ampelphase ist zu kurz auf Grün geschaltet, sodass wir nicht gut über die Straße kommen“, bemängelt Caroline (5 Jahre) und ihre Freundin Alara (6 Jahre) ergänzt: „Außerdem gibt es zu wenige Mistkübel und sie stinken!“ Alara und Caroline besuchen den Kindergarten Grabnergasse in Mariahilf und haben sich gemeinsam mit 22.000 Kindern und Jugendlichen im Rahmen der "Werkstadt Junges Wien" Gedanken über eine bessere, schönere Zukunft ihrer Heimatstadt Wien gemacht. Nun gibt es erste Ergebnisse.
Bunt war die Stadt am sonnigen 25. Juni. Denn an diesem Tag schmückten Kinder und Jugendliche ihre Lieblingsplätze in der Stadt mit dem Schild „Hier haben Kinder Platz!“. „Wir haben im Rahmen der Werkstadt Junges Wien dazu aufgerufen“, erklärt Jugendstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und fährt fort: „In Wien leben mehr als 360.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre. Mit der Aktion machen wir darauf aufmerksam, dass ihre Bedürfnisse und Interessen in Wien überall Platz haben."
Zukunft mitgestalten
Die Aktion ist Teil des Mitmachprojekts „Werkstadt Junges Wien“, an dem sich von Februar bis April 2019 rund 22.000 Kinder und Jugendliche beteiligten. In mehr als 1.300 Workshops wurden Ideen und Vorschläge für das Wien der Zukunft gesammelt. „Die riesige Teilnahme an der Werkstadt Junges Wien zeigt, dass Kinder und Jugendliche ihre Zukunft mitgestalten wollen. Sie haben mit viel Ideenreichtum, Kreativität und Ernsthaftigkeit die Themen für die Stadt eingebracht, die ihnen am Herzen liegen. Ich nehme aus dieser enorm großen Beteiligung einen klaren Auftrag mit. Denn auf Basis der Werkstadt Junges Wien gibt sich die Stadt zum ersten Mal eine Kinder- und Jugendstrategie, mit der die Stadt im Interesse der Kinder und Jugendlichen weiterentwickelt wird“, so Czernohorszky.
Kinderkonferenz im Herbst
In den vergangenen Wochen wurden die vielen Ideen und Vorschläge aus der "Werkstadt Junges Wien" ausgewertet und jene großen Themen – von Natur und Umwelt über Raum und Platz bis hin zu Mobilität und Verkehr – herausgearbeitet, die den Kindern und Jugendlichen am wichtigsten sind. Diese Themen bilden die Basis und die Struktur für die Wiener Kinder- und Jugendstrategie, die in den kommenden Monaten – wiederum unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen – erarbeitet und Anfang 2020 im Gemeinderat beschlossen wird.
Jedem dieser Themen wird ein Kapitel gewidmet, für das in den nächsten Monaten Projekte und Maßnahmen gesammelt werden. Eine Konferenz der Kinder und Jugendlichen wird im Herbst über den Vorschlag beraten, bevor die Strategie im Gemeinderat beschlossen wird. „An jedem Schritt von der Themenfindung bis zur Umsetzung sind Kinder und Jugendliche beteiligt. Die Werkstadt Junges Wien ist kein abgeschlossenes Projekt, sondern gelebte junge Demokratie“, so der Stadtrat.
Autorin: Anna Richter-Trummer
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