Parkpickerl-Ausnahmen
Drei Wiener Grätzel werden doch Kurzparkzone
- Die ÖVP wünschte sich die Parkpickerl-Ausnahmeregelung am Wolfersberg. Nun fällt sie doch und es muss bald aufgepickt werden.
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Drei Ausnahmezonen des Parkpickerls werden nun abgeschafft: Im 2., 14. und 17. Bezirk werden Grätzel, die wider Erwarten doch täglich zugeparkt sind, ab Juli zur Kurzparkzone.
WIEN. Seit 1. März sind manche Grätzel nicht wiederzuerkennen: So parken etwa in Siebenhirten in Liesing und Am Kanal in Simmering um rund ein Drittel weniger Autos, als vor Einführung des Parkpickerls.
Anderswo hat sich die Parksituation allerdings genau andersherum entwickelt: So ist etwa das Grätzel rund um das Lusthaus im Zweiten, der Wolfersberg in Penzing und die Siedlung Waldandacht in Hernals nun täglich mit Autos zugeparkt - laut Nummerntaferln handelt es sich sowohl um Pendler von außerhalb, als auch um Wiener Parkpickerl-"Flüchtlinge".
Parkpickerl-Ausnahmen: mehr oder weniger?
Baba Ausnahmen
Nun sollen eben jene Grätzeln, die bisher offizielle Ausnahmen der "flächendeckenden Kurzparkzone" waren, wie das Parkpickerl auf Amtsdeutsch heißt, ebenfalls pickerlpflichtig werden: Das kündigte Markus Raab von der zuständigen MA 46 - Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten Montagabend auf "Radio Wien" an. Warum erst jetzt bzw. nun doch? Michaela Schüchner (SPÖ), Bezirksvorsteherin Penzings, brachte es in der Tageszeitung "Kurier" auf den Punkt: Man habe den Wolfersberg wegen einer im März noch nicht abgeschlossenen Verkehrsstudie bisher pickerlfrei gehalten.
- Stadträtin Ulli Sima (SPÖ, 2.v.l.) und der Donaustädter Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ, 1.v.r.) warben im Zuge der Einführung des Parkpickerls für dessen Vorteile.
- Foto: David Hofer
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Genauso wie in der Leopoldstadt und in Hernals habe man vor der Einführung des Parkpickerls angenommen, dass sich in die entlegenen und schlecht mit Öffis erreichbaren Grätzeln keine Pendler zum Parken verirren würden - das hat sich nun als Irrtum herausgestellt, denn nicht nur Autos von Parkpickerl-"Flüchtlingen" aus Wien, sondern auch von "Zugreisten" aus Niederösterreich und anderen Bundesländern findet man in den bisherigen Parkpickerl-Ausnahmegrätzeln aktuell noch zuhauf.
Um 22 Uhr geht das Parkpickerl schlafen
Kritik kommt aus einigen Bezirken wegen der Gültigkeit des Parkpickerls bis 22 Uhr, etwa aus Hietzing und Liesing. Patrick Gasselich (ÖVP), Vizebezirksvorsteher in Liesing, fürchtet etwa um die Existenz der Heurigen, aber auch um Familienbesuche oder -ausflüge.
Ab wann muss aufgepickt werden?
Die Änderungen in den Grätzeln im 2., 14. und 17. Bezirk treten mit Montag, 4. Juli, in Kraft. Übrigens ist es laut MA 46 aktuell ungewiss, ob es zu weiteren Änderungen bei Parkpickerl-Ausnahmen kommt. Solche Zonen gibt es etwa in Liesing in den Industriegebieten Inzersdorf und Brunner Straße und in der Wittgensteinstraße, in Floridsdorf am Senderparkplatz und in der Donaustadt in der Raffineriestraße.
- Das flächendeckende Parkpickerl gilt für ganz Wien – mit wenigen Ausnahmen. Nun werden drei von ihnen abgeschafft.
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Laut einer Verkehrsstudie von ÖAMTC und Wiener Wirtschaftskammer hat sich die Parksituation in verschiedenen Wiener Grätzeln mit Einführung des Parkpickerls verschieden entwickelt: Parken etwa in Essling oder in der Jagdschlossgasse um rund 7 bzw. 9 Prozent weniger Autos, sind es in Stammersdorf, Kagran oder der Auhofstraße gleich um 13, 15 bzw. 21 Prozent weniger.
Spitzenreiter sind jedoch Am Kanal und Siebenhirten mit 28 und 30 Prozent weniger Autos auf Parkplätzen. In Siebenhirten und der Auhofstraße kam laut der Studie vor der Parkpickerl-Einführung rund ein Drittel der abgestellten Autos nicht aus Wien, die Zahl der Autos mit Wiener Nummerntafel blieb hingegen überall weitgehend gleich.
Angestiegen ist übrigens die Auslastung der Park-and-Ride-Anlagen in Erdberg, in Hütteldorf, in der Aderklaaer Straße, in der Leopoldau, in Siebenhirten und in der Perfektastraße. Waren es vor Einführung des Parkpickerls rund 50 Prozent, so sind es nun rund 77 Prozent Auslastung. Vor allem die Anlagen in Erdberg, Hütteldorf und Siebenhirten sind täglich fast voll. Jenseits der Donau steigerte sich die Garagenauslastung immerhin von unter 30 Prozent auf rund 60 Prozent.
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