Teuerungen
Ein Drittel der Wiener können ihre Miete nicht mehr stemmen
Die Volkshilfe Wien und Arbeiterkammer Wien warnen, dass die Zahl der Menschen, die sich ihre Miete nicht mehr leisten können, extrem steigt und fordern ein Maßnahmenpaket von der Bundesregierung.
WIEN. Seit Wochen trudeln bei vielen Menschen die Energiejahresabrechnung ein und die bevorstehende Mieterhöhung in Altbaumieten im April sorgt dafür, dass niemand in Österreich eine Pause von der steigenden Teuerung bekommt. Alleine bei der Arbeiterkammer Wien melden sich 500 Menschen pro Monat in der Wohnrechtsberatung alleine aufgrund der Teuerungen. Ihre Fragen beinhalten unter anderem die Legitimität des Mietzins, die hohen Heizkosten wie auch Möglichkeiten für Beihilfen oder Förderungen.
Mietdeckel gefordert
Tanja Wehsely, Geschäftsführerin Volkshilfe Wien: „Wir erleben gerade eine Zeitenwende der
sozialen Sicherheit, die immer mehr Menschen betrifft und die ein entschlossenes und langfristiges Entgegenwirken der Politik nötig macht", sagt Tanja Wehsely. "Unser Sozialstaat ist der Reichtum der normalen Menschen. Jede Investition in unseren Sozialstaat ist gut angelegt und sichert unseren Wohlstand für die Zukunft.“
Deswegen fordern die Arbeiterkammer Wien und die Volkshilfe Wien, dass die Politik etwas unternehmen muss. Sie fordern einen Mietdeckel, dass die Schlupflöcher beim Bestellerprinzip gelöst werden, Bundesgrundstücke für den geförderten Wohnbau, Wirksame bundesgesetzliche Leerstandsabgabe, Einschränkung von Kurzzeitvermietungen sowie die Reform des Mietrechts.
Viele Menschen vor Delogierung
Gleichzeitig weisen die AK und die Volkshilfe Wien daraufhin, dass man Angebote bei finanziellen Schwierigkeiten in Anspruch nehmen kann. „Es gibt zahlreiche Angebote, um Haushalte bei den massiv gestiegenen Energiekosten zu unterstützen. Seitens der Volkshilfe Wien wird mit dem Wohn- und Energiekompass eine Übersicht zu den verschiedenen Unterstützungen online angeboten“, so Wehsely.
„Sozialpolitische Maßnahmen wie der Wohnschirm und andere Hilfsangebote sind sehr wichtig, um finanziell in Not geratene Menschen aufzufangen und um Delogierungen hintanzuhalten. Aber das genügt nicht", fügt Thomas Ritt von der AK Wien hinzu. "Junge und junge Familien, Menschen mit weniger Einkommen oder Alleinerzieher:innen beispielsweise können sich das Dach über dem Kopf nicht mehr leisten. Was soll noch passieren, dass endlich was passiert?“
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