MA 35 - Einwanderung und Staatsbürgerschaft
Einbürgerung schon mit der Geburt?
50 neue Personalposten soll die MA 35 - Einwanderung und Staatsbürgerschaft bis Herbst bekommen und so Bürgeranliegen noch schneller beantworten können. Das gaben Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) und der Leiter der MA 35, Georg Hufgard-Leitner, bekannt.
WIEN. 50 neue Posten für die MA 35 - Einwanderung und Staatsbürgerschaft ist bis Herbst das Ziel: "Damit sorgen wir nicht nur für eine Arbeitsentlastung, sondern sorgen mit einem neuen telefonischen Servicecenter auch dafür, dass Anliegen von Bürgern schneller beantwortet werden", gab Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr im Wappensaal des Rathauses bekannt.
Hintergrund ist die infolge der Coronakrise massiv gestiegene Arbeitsbelastung der MA 35: Sowohl Zuwanderung als auch Brexit-Verfahren von in Wien lebenden britischen Staatsangehörigen brachten in den vergangenen Monaten eine deutliche Steigerung der Zahl von Aufenthaltstitel-Anträgen. "Persönliche Termine sind aktuell wegen der Coronaregeln nur eingeschränkt möglich, wir arbeiten hauptsächlich über E-Mail und Telefon", sagte Magistratsleiter Georg Hufgard-Leitner, "mehr Personal und ein neues telefonisches Servicecenter sind Schritte in die richtige Richtung, dass die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden weiter steigt."
Hufgard-Leitner merkte noch an, dass seine Behörde "trotz der gestiegenen Zahlen die meisten Anträge am Tag ihrer Einreichung beantwortet. Das ist über E-Mail und Telefon eine große Herausforderung, weil man den Kunden nicht wie üblich im persönlichen Gespräch etwa um fehlende Dokumente ersuchen kann, sondern eine neue Nachricht oder ein neues Telefonat führen muss", so der Leiter der MA 35, "ich möchte mich an dieser Stelle einmal ganz herzlich bei allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre schnelle und professionelle Arbeit bedanken!"
Der Zeitplan
Konkret sollen die Pläne für 50 neue Personalstellen und ein neues Servicecenter so umgesetzt werden: Von April bis Juni werden die neuen Personalposten ausgeschrieben und neue Büros angemietet. Von Juni bis August erfolgt die Einschulung der neuen Mitarbeiter und die Ausstattung der Büros. Ab September soll das neue Servicecenter bereits in Vollbetrieb gehen, auch soll dann abseits von Kundenanfragen aufgearbeitet werden, was wegen der Coronakrise bislang unerledigt geblieben ist.
Einbürgerung mit der Geburt?
Christoph Wiederkehr forderte auch eine Reform des österreichischen Fremden- und Staatsbürgerschaftsrechts: "Unnötige Wartezeiten, die vielfach auf die MA 35 zurückgeführt werden, sind vor allem dem immer komplexer werdenden Fremdenrecht und aufwendigeren Verfahren geschuldet", so der Vizebürgermeister, "es hagelt hier häufig Kritik, obwohl die Mitarbeiter oft keinerlei Ermessensspielraum haben und an die Vorgaben der Bundesgesetze gebunden sind." Wiederkehr regte an, zu diskutieren, ob Geburt und Aufwachsen in Österreich im Staatsbürgerschaftsrecht weiterhin nicht berücksichtigt werden sollten.
Die rot-pinke "Fortschrittskoalition" aus SPÖ und Neos verankerte bereits in ihrem Regierungsprogramm, dass die MA 35 als zentrale Anlaufstelle für Einwanderungs- und Staatsbürgerschaftsanliegen effizienter gestaltet werden sollte.
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