Kommentar: Kinderleben am Limit
WIEN. Wovor mich niemand vor der Geburt meiner Kinder gewarnt hat: Sind sie einmal auf der Welt, hängt mein gesamtes Glück von ihrer Gesundheit ab. Geht es ihnen nicht gut, dann geht es mir nicht gut. Das ist Elternschicksal.
„Festhalten!“, rufe ich so laut, dass man mich noch drei Blocks weiter deutlich hören kann. Nur der Gemeinte scheint meine Stimme nicht wahrzunehmen. Der Vierjährige gewinnt auf der Seilbahn am Spielplatz ordentlich an Fahrt und –#+ich traue meinen Augen nicht –#+lässt eine Hand los, um mit seinem Bruder „High Five“ zu machen! Was zum Teufel? Sein kleiner Körper baumelt wild vor und zurück, während schallendes Gelächter aus seinem Mund dringt. Mein Herz erholt sich nur langsam wieder vom Stehenbleiben. Er ist schon längst hi-nuntergehüpft und lässt sich auf der Wippe von einem doppelt so schweren, mir unbekannten Kindskörper in die Höhe schleudern. Der Ältere hängt mittlerweile in der Baumkrone in 4,5 Metern Höhe und hält Ausschau, wie es sich für einen vorbildlichen Ausguck im Krähennest gehört. Wie ist er da unbemerkt hinaufgekommen? Und wie kommt er da wieder runter, ohne sich dabei sämtliche Knochen zu brechen?
Wenn ich die Kinder abends ins Bett bringe, frage ich mich, wie viele Schutzengel (sollte es sie denn geben) heute ein Auge auf sie gehabt haben, damit sie unversehrt in den Schlaf sinken können. Eine ganze Armee muss es gewesen sein. Eine Armee im Dauereinsatz.
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