Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny tritt zurück
Das langjährige Mitglied der Stadtregierung wird dem Kabinett von Bürgermeister Michael Ludwig nicht mehr angehören.
WIEN. Einmal mehr wird dem Umbau der roten Stadtratsriege durch den künftigen Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) vorgegriffen: Nach dem Rücktritt von Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger kündigt auch Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny seinen freiwilligen Rückzug an.
Er wird, genau so wie Frauenberger, der Stadtregierung bis 24. Mai weiter angehören. Dann übernimmt Ludwig mit einem neuen Team.
Der 58-jährige Jurist und Politikwissenschaftler Mailath-Pokorny begann seine berufliche Laufbahn im diplomatischen Dienst des Außenministeriums. Von 1988 bis 1996 war er Mitarbeiter im Kabinett des damaligen Bundeskanzlers Franz Vranitzky (SPÖ), zuletzt übte er dort die Funktion des Büroleiters aus. Anschließend war er Leiter der Sektion für Kunstangelegenheiten im Bundeskanzleramt, bevor er 2001 in die Wiener Stadtregierung wechselte.
Theaterreform und Popfest
In den 17 Jahren, in denen Mailath-Pokorny für die Kulturagenden der Stadt verantwortlich war, fielen unter anderem die Ausgliederung des Wien Museums aus der Stadtverwaltung im Jahr 2002 und die Wiener Theaterreform 2003, die eine zielgerichtetere Förderung der Wiener Offtheater-Szene erreichen sollte. Darüber hinaus wurden eine Vielzahl von der Stadt geförderte Kunst- und Kulturinitiativen ins Leben gerufen: 2001 eröffnete das MuseumsQuartiert, das zu einem Viertel im Eigentum der Stadt Wien steht. Dort finden zahlreiche von der Stadt gesponserte Events, wie etwa sei drei Jahren das Electric Spring Festival, das kostenlos besucht werden kann, statt. Ebenfalls etabliert hat sich das Wiener Popfest, das alljährlich bei freiem Eintritt im Sommer am Karlsplatz stattfindet.
Zu seinen letzten Erfolgen zählt die Sicherstellung des Umbaus des Wien Museums - die Finanzierung wurde vor wenigen Tagen zugesagt. Seit 2015 hatte Mailath-Pokorny zusätzliche Agenden, nämlich Sport, Informationstechnologie und Medien, inne.
Medienberichten zufolge könnte Mailath-Pokorny eine Position in den USA annehmen. Bestätigt sich das, wird er vermutlich auch seine übrigen politischen Funktionen - er ist Präsident des Bundes sozialistischer Akademiker und in der SPÖ Landstraße - zurücklegen.
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