Hundehaltung Wien 2019

Neues Wiener Tierhaltegesetz tritt in Kraft

Die Verschärfungen des Wiener Tierhaltegesetz, die im Oktober letzen Jahres angekündigt wurden, sind seit 19. Februar in Kraft. "Mir geht es um den Schutz der Wiener Bevölkerung", so Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).

WIEN. Nachdem ein einjähriger Bub vergangenes Jahr von einem Rottweiler totgebissen wurde, kündigte die Tierschutzstadträtin Ulli Sima (SPÖ) Verschärfungen im Tierhaltegesetz an. Unter anderem auch eine Alkoholgrenze für Besitzer von Listenhunden. In Zusammenarbeit mit der Wiener Polizei wurden mehrere Maßnahmen erarbeitet, die mit dem 19. Februar in Kraft getreten sind.

Die Änderungen im Überblick:

-Leinenpflicht: Für Listenhunde gilt Maulkorb- und Leinenpflicht im öffentlichen Raum. Bisher galt diese nur auf öffentlichen Plätzen, auf denen es zu Menschenansammlungen kommen könnte. Bei Nichtbefolgung wartet eine Mindeststrafe von 200 Euro.

- Maulkorb in Auslaufzonen: In umzäunten Hundezonen dürfen sich die Hunde ohne Maulkorb bewegen, in Hundeauslaufzonen nur mit Maulkorb, aber ohne Leine.

- Alkoholgrenze für Hundehalter: Für Halter von Listenhunden gilt eine 0,5 Promille-Alkohol-Grenze, wenn der Hund auf der Straße geführt wird. Bei Nichteinhaltung gibt es eine Mindeststrafe von 1.000 Euro.

- Hundeführerschein bei bissigen Hunden: Ganz unabhängig von der Hunderasse wird bei bissigen Hunden ein behördlicher Hundeführschein vorgeschrieben. Das heißt, wenn ein Hund schon einmal eine Verletzung verursacht hat, muss der Führerschein abgelegt werden.

Neuerungen auch beim Führerschein

Seit 2010 gibt es den verpflichtenden Hundeführerschein für Listenhunde in Wien. Dieser muss abgelegt werden, sobald das Tier sechs Monate alt ist. Auch für den Schein gibt es Änderungen. Vor Antritt zur Prüfung muss eine zehnstündige Trainingseinheit bei einem tierschutzqualifizierten Hundetrainer absolviert werden. Listenhundehalter müssen künftig zwei Jahre nach Prüfung erneut zu einer Wiederholung der Prüfung antreten. Grund dafür ist, dass das Tier bis dahin ausgewachsen ist. 

Hundeführscheinprüfer können aber schon davor Wiederholungsprüfungen, Trainingseinheiten oder Schulungen anordnen, wenn sie merken, dass der Halter sein Tier nicht im Griff hat.

"Sachkundenachweis" für alle Hundehalter

Ab 1. Juli sind die Halter aller Hunderassen von der Gesetzesnovelle betroffen. Bei der Neuanschaffung eines Hundes muss ein Sachkundenachweis erlangt werden. Diese Praxis ist in anderen Bundeländern, wie etwa der Steiermark oder Oberösterreich, bereits üblich. 

Dieser Nachweis wird in Form eines Kurses erlangt, in dem neue Hundehalter alles lernen, was für die Haltung ihres Hundes wichtig ist. Zum Beispiel die gesetzlichen Bestimmungen, Gefahren des Welpenhandels oder der richtigen Pflege des Tieres.

„Die Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigen, wie sinnvoll so ein Kurs vor Anschaffung eines Tieres ist. Er fördert sicher das bessere Miteinander von Mensch und Hund in der Stadt“, so Sima.