55 Millionen
Starker Anstieg bei Mindestsicherung-Ausgaben
Die Mindestsicherungsbezieher in Wien sind 2019 und 2020 beinahe gleich geblieben, jedoch die Ausgaben für die Mindestsicherung sind 2020 um 55 Millionen Euro gestiegen.
WIEN. Die gestiegenen Ausgaben der Mindestsicherung ergeben sich aus dem zusätzlichen finanziellen Aufwand im Bereich Lebensunterhalt inklusive Wohnbedarf, berichtet der ORF. Ganze 9 Prozent, also 50 Millionen Euro mehr wurden im Jahr 2020 dafür ausgegeben.
2,9 Millionen Euro mehr (+7 %) brauchte der zweite große Bereich ergänzender Wohnbedarf, gefolgt von einem Plus von 2,5 Millionen Euro (+8 %) bei den Krankenversicherungsbeiträgen.
Im Jahr 2020 gab es nur 569 Personen mehr, welche die Mindestsicherung bezogen. Laut Jahresbericht der Wiener Mindestsicherung könne der Anstieg der Ausgaben darauf zurückgeführt werden, dass mehr Alleinstehende und Alleinerziehende bezugsberechtigt waren, kombiniert mit geringeren Einkommen im Vergleich zum Vorjahr.
Effiziente Kriseninstrumente der Stadtregierung
Zwei weitere Faktoren, die zum Kostenanstieg beitrugen sind die Einführung eines Behindertenzuschlags und ein höherer Anteil von Kindern mit Leistungsbezug, schreibt der ORF.
Der geringe Anstieg der Mindestsicherungsbezieher wird auf die effizienten Kriseninstrumente der Wiener Stadtregierung und des Bundes zurückgeführt – einige mögliche Folgen konnten so rechtzeitig verhindert werden.
Es wird jedoch damit gerechnet, dass aufgrund von Schulden und fehlender Versicherungszeiten künftig wieder mehr Menschen die Mindestsicherung beziehen werden. Einen auffallend großen Anstieg gab es bei den Mindestsicherungsbeziehern ab 25 Jahren: Diese waren am stärksten von den coronabedingten Veränderungen am Arbeitsmarkt betroffen.
Auch Kinder beziehen Mindestsicherung
Rund. 29 Prozent, ein gutes Drittel, der Arbeitslosen bezieht auch Mindestsicherung. Neben den Arbeitslosen sind Minderjährige, die gemeinsam mit Alleinerziehenden leben, die größte Gruppe an Mindestsicherungsbeziehern.
Weiters erklärt der Bericht, wie unabdingbar die finanzielle Unterstützung für Minderjährige sei, denn mehr als jedes achte Kind lebt in einer Familie, die Mindestsicherung bezieht.
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