Kommentar
Träumt schlecht, Kinder!
WIEN. "Ich bin so ein Mensch, der ständig um seine Sicherheit besorgt sein muss!", sagt unser Sohn und ich muss erstmal grinsen. Schließlich wächst er doch sehr behütet und noch dazu im drittsichersten Land der Welt auf. Doppeljackpot in Abrahams Wurstkessel geknackt, würde man meinen!
Sicherheitshalber frage ich nach, wovor er sich denn fürchtet. "Tornado, Waldbrand, Blizzard, Würfelquallen und Momo!", kommt da wie aus der Pistole geschossen zurück. Alles potentieller Albtraumstoff, da muss ich ihm recht geben. Doch ich tue mein Möglichstes, um zumindest verbal alle Gefahren zu dezimieren.
Tornados sind bei uns äußerst selten. Hier nennt man sie Windhosen. (Klingt auch viel netter.) Mit den Waldbränden beschäftigen wir uns dann im Sommer. Jetzt ist Winter. Dem Blizzard gehen wir aus dem Weg, indem wir uns die Wettervorhersage genau anhören. Würfelquallen leben bei uns höchstens im Haus des Meeres. Und auch dort zum Glück hinter Glas. Bleibt jetzt nur noch Momo. Er meint nicht die Romanfigur von Michael Ende, sondern eine Horrorgestalt, die sich Kinder gegenseitig über WhatsApp schicken. Mein Sohn besitzt kein Smartphone und hat sie trotzdem gesehen. Wir hatten damals Niklas und Perrin. Wer findet, das war harter Tobak, sollte „Momo“ googeln und versuchen keine Albträume zu bekommen. Das Grinsen ist mir vergangen. Vielleicht sollte ich auch etwas mehr um seine Sicherheit besorgt sein.
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