Arm, alt und wenig Grünraum
Wer von der Hitze in Wien am meisten betroffen ist

Arme Menschen, Kinder und Alte leiden besonders unter der Hitze in der Stadt.  | Foto: Armutskonferenz
2Bilder
  • Arme Menschen, Kinder und Alte leiden besonders unter der Hitze in der Stadt.
  • Foto: Armutskonferenz
  • hochgeladen von Elisabeth Schwenter

198 Hitzetote gab es 2019 in Österreich. Städtische Hitzehotspots stellen ein besonderes Risiko dar.

WIEN. "Sommerliche Hitzeperioden sind ein Gesundheitsrisiko. In der Hitzewelle sterben Menschen. Besonders gefährdet sind ältere und pflegebedürftige Personen, Kinder und Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen. Haushalte in Vierteln mit geringem Einkommen sind davon stärker betroffen", warnt die Armutskonferenz mit Sitz in Rudolfsheim-Fünfhaus, der selbst einer der einkommensschwächsten Bezirke Wiens ist.

Corona Lockdown und Hitzeperiode

„Besonders zu bekämpfen sind die städtischen Hitzespots“, regt die Armutskonferenz vorbeugende Maßnahmen an und stellt die Frage: "Was wäre, wenn der Corona- Lockdown in die Hitzeperiode gefallen wäre, die Menschen in den heißen Wohnungen säßen, Kinder einkommensschwacher Familien sich in ihren beengten Räumen aufhalten müssten, sich Einsamkeit, Alter und Hitzebelastung verstärken?"

Wichtige Schritte seien strategische Maßnahmen auf der Ebene von Flächenwidmungen, Raumplanung und Wohnbau, so die Armutskonferenz. Als Beispiele nennt die Organisation etwa die Anlage von Straßenbegleitgrün, grüne Wandelemente, Fassaden- und Dachbegrünung, Entsiegelung und Regenwassermanagement oder auch die Freilegung von verrohrten Gewässern.

Weiters sei der Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel hilfreich, Hitzespots zu verringern. "Baulich sind Maßnahmen notwendig wie zum Beispiel Außenjalousien montieren, Wärmedämmungen anbringen, Fassaden- und Hofbegrünung. Angesichts von Klimawandel und Hitzetoten gibt es einiges zu tun“, so die Armutskonferenz, deren soziale Initiativen über 500.000 Hilfesuchende im Jahr beraten, unterstützen und begleiten.

Wer arm ist, lebt heißer

Ärmere Bevölkerungsgruppen gehen statistisch gesehen häufiger Berufen nach, die körperlich anstrengend und der Hitze ausgesetzt sind (z.B. Bauarbeiter, Reinigungskräfte). Sozial benachteiligte Gruppen leben meist in Wohnungen mit schlechter Bausubstanz (z.B. keine Wärmedämmung) und schlechter Ausstattung (z.B. keine Außenjalousien, keine Klimaanlagen) sowie weniger Raum pro Kopf.

"Aufgrund fehlender finanzieller Möglichkeiten können sie sich auch seltener energetische Wohnraumsanierungsmaßnahmen leisten, um sich an höhere Temperaturen im Sommer anzupassen. Zudem wohnen Ärmere häufiger in Mietwohnungen, in denen nur wenig Möglichkeit zur Gebäudesanierung besteht", warnt die Armutskonferenz.

Qualitative Untersuchungen würden zudem darauf hinweisen, dass Ärmere weniger oft und weniger weit in kühlere Bereiche ausweichen können (z.B. Zweitwohnsitz etc.). Von Hitze besonders stark betroffen seien ältere Menschen.

Hitzehotspots in Favoriten, Ottakring und Margareten

Die Stadt Wien zeigt die Hitze-Hotspots der Stadt und ihre sozialen Dimensionen in einer Hitzekarte. Einzelne Grätzel mit besonders hoher Hitzebelastung sind hier markiert. Auch das Alter der Bevölkerung wird berücksichtigt. In der Karte wird also auch die Hitzeverträglichkeit sichtbar. Heiße Orte, an denen viele ältere Personen und Kinder leben, werden rot hervorgehoben. Daneben liefert die Hitzekarte Informationen zur Beschaffenheit von Grünraum und Wasser sowie mit welchen Temperaturen zu rechnen ist. Die Hitzekarte weist zehn Hitze-Gebiete aus, also Orte, die besonders stark von der Hitze betroffen sind. 

Die "Hotspots" sind in einer Hitzekarte der Stadt Wien markiert.  | Foto: wien.gv.at/Wiener Hitzekarte
  • Die "Hotspots" sind in einer Hitzekarte der Stadt Wien markiert.
  • Foto: wien.gv.at/Wiener Hitzekarte
  • hochgeladen von Elisabeth Schwenter

Vorwiegend befinden sich die Gebiete in Favoriten, Ottakring und Margareten. In diesen Gebieten leben 47.000 von der Hitze besonders stark betroffene Menschen. Davon sind 20.000 Kinder (unter 14 Jahre) und 27.000 ältere Menschen (über 65 Jahre). 

Das Risiko für die Zunahme von Hitzetagen in Wien ist wegen der Klimakrise heute größer als je zuvor. An Hitzetagen steigt die Temperatur über 30 Grad. Zwischen den Jahren 1961 und 1990 erlebte Wien durchschnittlich 9,6 Hitzetage im Jahr. Von 1981 bis 2010 waren es durchschnittlich schon 15,2 Hitzetage pro Jahr. 2019 waren es bis Juni bereits 12 Hitzetage. Bis 2050 soll es insgesamt um bis zu 8 Grad wärmer werden.

Zur Sache:
Armutskonferenz: www.armutskonferenz.at
Hitzekarte: www.wien.gv.at/stadtentwicklung/energie/hitzekarte.html

Arme Menschen, Kinder und Alte leiden besonders unter der Hitze in der Stadt.  | Foto: Armutskonferenz
Die "Hotspots" sind in einer Hitzekarte der Stadt Wien markiert.  | Foto: wien.gv.at/Wiener Hitzekarte
Anzeige
Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Video 8

Stark in den Frühling
Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken

Der Frühling steckt in den Startlöchern. Zeit, unseren Körper aus dem Winterschlaf zu wecken und neue Kraft zu tanken. Mit dem Frühlingsanfang heißt es für viele von uns: endlich wieder raus in die Natur - sei es zum Laufen, Wandern, Golfen oder einfach, um den Garten wieder auf Vordermann zu bringen. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei eine aktive Muskulatur ein. Denn wer nach der langen Winterpause seinem untrainierten Körper plötzlich Höchstleistung abverlangt, riskiert Überlastungen und...

Anzeige
Mediphysio im 19. Wiener Gemeindebezirk bietet qualitativ hochwertige physiotherapeutische Dienstleistungen an und kooperiert dabei mit allen Krankenkassen und Heimphysio. | Foto: Mediphysio
6

Mediphysio
Ihre neue Wahlpraxis für Physiotherapie im 19. Bezirk

Der 19. Bezirk Wien-Döbling heißt die Physiotherapie-Wahlpraxis Mediphysio   (www.mediphysio.at), unseren neuesten Zuwachs in der lokalen Gesundheitslandschaft, herzlich willkommen. Hier erhalten Patientinnen und Patienten individuelle Behandlungen für ihr Wohlbefinden. Mediphysio zielt mit den physiotherapeutischen Leistungen darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und geschwächte Muskeln zu stärken. Ein zentrales Anliegen ist es auch, den Patientinnen und Patienten zu...

Anzeige
Mehr Mobilität, Komfort und Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren bietet die mobile Physiotherapie von Heimphysio. | Foto: Heimphysio
6

Physiotherapie-Hausbesuche in Döbling
Kompetente und komfortable Physiotherapie zu Hause im 19. Bezirk

Im 19. Wiener Gemeindebezirk setzt das Unternehmen Heimphysio (www.heimphysio.at) neue Maßstäbe in der mobilen Physiotherapie für ältere Menschen. Mit dem klaren Fokus auf die Bedürfnisse Döblinger Seniorinnen und Senioren bietet Heimphysio einen maßgeschneiderten Service, der es ermöglicht, physiotherapeutische Behandlungen bequem im eigenen Zuhause in Anspruch zu nehmen." Mobilität ist besonders im Alter von entscheidender Bedeutung, da sie für den Erhalt der körperlichen als auch der...

Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien

Newsletter-Gewinnspiel
Wir verlosen einen Malkurs für 4 Personen

Wer schon immer einmal die Gelegenheit erhalten wollte, einen Malkurs zu besuchen, der sollte sich die Chance nicht entgehen lassen und sich für den Wiener Newsletter anmelden. Malen wie ein Profi? Mit unserem neuen Newsletter-Gewinnspiel haben alle Abonnenten und diejenigen, die es noch werden wollen, die Möglichkeit, einen Malkurs in der Maya Galerie Wien zu gewinnen. Maryam Mansouri ist eine bekannte iranische Malerin und Künstlerin, deren Werke bereits in verschiedenen Ländern der Welt...

Mit neuer Kraft in den Frühling: Tipps wie Sie Ihren Körper aus dem Winterschlaf wecken. | Foto: Kieser
Mediphysio im 19. Wiener Gemeindebezirk bietet qualitativ hochwertige physiotherapeutische Dienstleistungen an und kooperiert dabei mit allen Krankenkassen und Heimphysio. | Foto: Mediphysio
Mehr Mobilität, Komfort und Lebensqualität für Seniorinnen und Senioren bietet die mobile Physiotherapie von Heimphysio. | Foto: Heimphysio
Neues Monat, neues Gewinnspiel. Wer sich für den Wiener Newsletter anmeldet, nimmt an der Verlosung zu einem Malkurs teil.  | Foto: Maya Galerie Wien

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Wien auf MeinBezirk.at/Wien

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Wien

MeinBezirk auf Instagram

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.