Unmenschlich
Keine Notdurft-Möglichkeit für 38 Wiener Buslenker

Buslenkerinnen und Buslenker finden oft während ihrer Arbeitszeit kein stilles Örtchen.  | Foto: Manfred Helmer
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Postbus-Betriebsrat übt scharfe Kritik an Wiener Linien und am Gesetz: „Völlig absurd und menschenverachtend“.

WIEN. Kein Pausenraum, kein WC, Notdurft nur im Fast-Food-Lokal oder im Freien – das ist derzeit der Arbeitsalltag für 38 Buslenkerinnen und -Lenker der Linien 68A und 68B im Jahr 2022 mitten in Wien. Grund dafür ist ein Streit zwischen den Wiener Linien und der Österreichischen Postbus AG über Räumlichkeiten und Pausenzeiten.

Robert Wurm, Zentralbetriebsratsvorsitzender ÖBB-Postbus GmbH, übt deshalb scharfe Kritik: „Unsere Buslenkerinnen und Buslenker sind auf den Linien 68A und 68B seit Jahren im Auftrag der Wiener Linien unterwegs. In ganz Österreich dürfen unsere Lenkerinnen und Lenker in so einem Fall die Sozialräume und Toiletten des Auftraggebers mitbenützen. Warum das seit 26. April 2022 am Reumannplatz auf einmal nicht mehr möglich sein soll, ist für uns völlig absurd und menschenverachtend.“

Das Problem ist laut Wurm nicht neu

„Bereits mitten in der Pandemie haben die Wiener Linien unseren Lenkerinnen und Lenkern den Zugang zu den Toiletten wegen Umbauarbeiten untersagt. Damals konnten die Kolleginnen und Kollegen nicht einmal auf Lokale ausweichen, weil deren Toiletten pandemiebedingt geschlossen waren.“ Im August 2021 schlossen Wiener Linien und der Zentralbetriebsrat der Österreichischen Postbus AG dann eine Vereinbarung. Vor zwei Wochen haben die Wiener Linien diese Vereinbarung aber plötzlich einseitig und ohne Vorwarnung wieder gekündigt.

Laut Betriebsrat argumentierten die Wiener Linien den einseitigen Widerruf der Vereinbarung so, dass sich eine Lenkerin nach Aufsuchen der WC-Anlage erlaubt hat, kurz im Aufenthaltsraum niederzusetzen.

Keine WC-Anlagen zur Verfügung: Viele Buslenkerinnen und Buslenker müssen ihre Notdurft im Freien verrichten und wünschen sich bessere Arbeitsverhältnisse.  | Foto: Jan Antonin Kolar
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Der Betriebsrat will das nicht gelten lassen: „Ich bin überzeugt, dass die beiden Unternehmen hier eine Lösung finden. Aber wenn nicht, können die Wiener Linien unseren Lenkerinnen und Lenkern nicht von heute auf morgen einfach den Kloschlüssel wegnehmen und ausrichten, dass sie selbst schauen sollen, wo sie ihre Notdurft verrichten. So kann man mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Jahr 2022 in Wien nicht umgehen. Egal ob es sich um die eigenen Mitarbeiter handelt oder um die Mitarbeiter des Auftragnehmers“, so Zentralbetriebsrat Wurm.

Es braucht klare Regeln

Außerdem beklagt der Betriebsrat, dass es künftig klarere gesetzliche Regelungen benötigt, wer den Buslenkerinnen und Buslenkern adäquate Pausen- und Sanitärräume zur Verfügung stellen muss. „Es kann nicht sein, dass der Arbeitnehmerschutz vor lauter Kostendruck komplett unter die Räder kommt, sodass unsere Lenkerinnen und Lenker nicht einmal ihre grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse stillen können“, kritisiert Wurm.

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