Wilde Abgeordnete
Philippa Strache nimmt Nationalratsmandat an
Die Frau von Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache wird Nationalratsabgeordnete.
WIEN. Der große Strache-Krimi, der seit dem Ausschluss von H.C. Strache aus der FPÖ und der Diskussion um das Mandat seiner Frau Philippa, die Öffentlichkeit beschäftigt hatte, ist um einen Spannungsbogen reicher: Philippa Strache nimmt ihr Nationalratsmandat an. Damit zieht die Frau des ehemaligen FPÖ-Parteichefs ins Parlament ein - als wilde Abgeordnete.
Die Vorgeschichte: Die Landeswahlbehörde hatte vor zwei Wochen beschlossen, dass Philippa Strache ein Mandat der FPÖ zugeteilt wird. In den Tagen davor, seit der Nationalratswahl am 29. September, war nicht klar, ob die Ehefrau des ehemaligen FPÖ-Chefs H.C. Strache in den Nationalrat einziehen würde. Die FPÖ selbst wollte nicht, dass Philippa Strache das Mandat bekommt und hat Harald Stefan an ihre Stelle gesetzt.
Strache selbst habe die vergangenen Tage und Wochen intensiv dazu genutzt, um über die Annahme des ihr vom Wähler zugesprochenen Mandats für den Nationalrat nachzudenken, wie sie heute, 22. Oktober, den Medien gegenüber mitteilte.
Für die FPÖ dürfte das ein harter Schlag sein. Denn immerhin haben sich die Freiheitlichen ein Aufgeben der Gattin des Ex-Vizekanzlers erhofft.
Strache enttäuscht über Verleumdungen
"Eine Mitgliedschaft in der obersten Volksvertretung unseres Landes ist nicht nur ein einzigartiges Privileg, (...) sondern insbesondere die Wahrnehmung einer verantwortungsvollen Aufgabe und bedeutsamen Pflicht gegenüber jenen Menschen, die mit einem klaren Bürgervotum bei freien Wahlen unbeeinflusst entschieden haben", so Strache in einer Aussendung.
Enttäuscht zeigte sich Philippa Strache auch über die "Verleumdungen der letzten Wochen und die daraus resultierende öffentliche Diskussion". Diese sei "kränkend, verletzend und angesichts der Dimension verbreiteter unwahrer Behauptungen schlichtweg verwerflich", so Strache.
FPÖ meldet sich um 17 Uhr zu Wort
Die FPÖ hat für 17 Uhr eine Stellungnahme angekündigt. Philippa Strache wird morgen an der konstituierenden Sitzung des Nationalrats teilnehmen. Die FPÖ hat mit Straches Einzug nun nur 30 statt 31 Abgeordnete im Hohen Haus. Das bedeutet den Verlust von etwa 52.000 Euro Klubförderung pro Jahr und auch weniger Geld für den Ring Freiheitlicher Jugend.
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