Wiener Stadtwerke
Gasausstieg nicht von heute auf morgen durchführbar
Die Rufe nach einem Gasausstieg werden immer lauter. Die Abhängigkeit vom russischen Gas stößt vielen Wienerinnen und Wienern sauer auf – ein möglicher Ausstieg ist jedoch nicht so schnell möglich.
WIEN. In vielen Wiener Wohnungen wird mit Gas geheizt, was zu einer großen Abhängigkeit zum russischen Erdgas führt. Doch nicht nur Privathaushalte mit einer Gasheizung sind betroffen. Auch die Fernwärme bezieht bis zu 65 Prozent der verwendeten Energie aus Gas, berichtet der ORF. In einem "Wien heute"-Interview bezeichnet der Stadtwerke-Manager Peter Weinelt einen Gasausstieg als einen "Marathon".
Weinelt erklärt weiter, dass man derzeit nicht aus dem russischen Erdgas aussteigen könne, da Österreich 80 Prozent des Erdgases aus Russland bezieht. Um einen Gasausstieg überhaupt möglich zu machen, muss man auf Alternativen setzen. Beispiele sind hier Solarkraft oder Geothermie. Auch Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) urgiert, dass der starke Ausbau erneuerbarer Energien die einzige Lösung für dieses Problem sein kann.
Keine schnelle Lösung
Die neue Kläranlage in Simmering soll in Zukunft über 100.000 Wohnungen in Wien beheizen können – im Vollbetrieb wird die Wärmepumpe allerdings frühestens 2027 sein. Weinelt betont, dass ein Gasausstieg noch mindestens zehn Jahre dauern wird. Wien wird noch viele Jahre auf Gasthermen als Heizungsmöglichkeit angewiesen sein.
Theoretisch könnte die Fernwärme ohne Probleme und schnell auf eine Versorgung ohne Gas umgestellt werden. Bei den Gasheizungen müssten allerdings ganze Gebäude umgerüstet werden – was viel Zeit und Geld kostet. Es wird jedoch aktuell an einem Konzept gearbeitet.
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