Lkw-Verkehr in Niederösterreich heuer stark gestiegen
A2 Knoten Wr. Neustadt: 2.403.690 Lkw im Jahr!

A 2, Knoten Wiener Neustadt. | Foto: Wikimedia
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BEZIRK WIENER NEUSTADT (Red., Information des VCÖ). Der Lkw-Verkehr auf Niederösterreichs Autobahnen und Schnellstraßen hat heuer stark zugenommen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Die meisten Lkw waren in Niederösterreich auf der A2 bei Biedermannsdorf unterwegs, wo um vier Prozent mehr Lkw gezählt wurden.
Am A2 Knoten Wr. Neustadt wurden 2.403.690 Lkw gezählt, was ein Plus zum Vorjahr von7,3 Prozent ausmacht.

Auch österreichweit hat der Lkw-Verkehr heuer massiv zugenommen. In der Schweiz hingegen ist der Alpentransit erneut zurückgegangen, berichtet der VCÖ. Um die massive Zunahme des Lkw-Verkehrs zu bremsen, braucht es neben dem Ausbau der Bahn auch verstärkte Lkw-Kontrollen, eine höhere Lkw-Maut und die Abschaffung der Steuerbegünstigung von Diesel.

Was Autofahrer subjektiv empfinden, wird nun auch objektiv durch die Daten bestätigt: Der Lkw-Verkehr hat heuer erneut deutlich zugenommen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse von Daten der Asfinag zeigt. Der VCÖ hat die Daten von österreichweit 106 Zählstellen der Asfinag analysiert. Bei 102 Zählstellen hat der Lkw-Verkehr zugenommen, bei 56 sogar um mehr als vier Prozent.

Die Lkw-Lawinen nehmen weiter zu. Der VCÖ hat die Daten von 106 Zählstellen der Asfinag analysiert. Bei 102 davon hat der Lkw-Verkehr zugenommen, bei 96 Zählstellen um mehr als zwei Prozent, bei 56 sogar um mehr als vier Prozent. "Die rechte Spur auf Autobahnen ist zur rollenden Lagerhalle geworden. Der Lkw-Verkehr nimmt stärker zu als die Wirtschaft wächst. Ein Zeichen dafür, dass der Lkw-Transport zu billig ist", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.

Auch in Niederösterreich stieg der Lkw-Verkehr deutlich stärker als das Wirtschaftswachstum. Auf der A2 bei Biedermannsdorf wurde heuer mehr als 4,3 Millionen Lkw gezählt, um vier Prozent mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Auf der A1 bei Poppendorf nahm der Schwerverkehr um rund drei Prozent auf mehr als 3,6 Millionen zu, auf der A21 bei Brunn am Gebirge stieg die Zahl der Lkw um 130.000 auf rund 3,6 Millionen.

Wie sehr der Lkw-Verkehr in den letzten Jahren gestiegen ist, zeigt sich auch auf der S1, wo bei Rannersdorf und Schwechat / Ost knapp mehr als 3,3 Millionen Schwerfahrzeuge unterwegs waren, um rund 450.000 mehr als in den ersten elf Monaten des Jahres 2013. Ähnlich auf der A4 bei Bruck / Leitha, wo heuer mehr als 2,8 Millionen Lkw gezählt wurden, um rund 400.000 mehr als vor fünf Jahren, berichtet der VCÖ.

"Der Lkw-Verkehr ist zu reduzieren. Ein Ausbau der Straßen hilft dabei nicht. Im Gegenteil, mit jeder zusätzlichen Fahrbahn nimmt auch der Lkw-Verkehr zu. Was gegen Lkw-Lawinen wirkt, zeigt uns die Schweiz vor", weist VCÖ-Experte Gansterer auf die Entwicklung in Österreichs Nachbarland hin. Während in Österreich immer mehr Lkw fahren, nimmt in der Schweiz seit Jahren die Zahl der Lkw im alpenquerenden Güterverkehr ab. Auch heuer. Im 1. Halbjahr ging die Zahl der Lkw-Fahrten im alpenquerenden Gütertransport um 12.000 auf insgesamt 477.000 zurück. Allein über den Brenner fuhren im 1. Halbjahr dreimal so viele Lkw wie über alle vier Schweizer Alpenquerungen zusammen, verdeutlicht der VCÖ. Die Bevölkerung entlang der Transitrouten leidet unter der hohen Lärm- und Abgasbelastung.

"Die Schweiz zeigt vor, dass es neben dem Ausbau der Schiene auch mehr Kostenwahrheit beim Straßengüterverkehr braucht, um die Lkw-Lawinen zu bremsen. Wir leben in einer Marktwirtschaft, ökonomische Instrumente sind auch im Verkehrsbereich sehr wirksam", stellt VCÖ-Experte Gansterer fest. In der Schweiz wird Diesel, der Kraftstoff der Lkw, gleich hoch besteuert wie Eurosuper. In der Lkw-Maut werden die externen Kosten eingerechnet. Und die Einhaltung der Tempolimits sowie der arbeits- und sozialrechtlichen Vorgaben wird stark kontrolliert.

In Österreich hingegen wird Diesel steuerlich begünstigt. Dass die externen Kosten nicht zur Gänze in die Lkw-Maut eingerechnet werden, liegt an den EU-Vorgaben. Dass aber nicht der gesamte bestehende Spielraum genutzt wird, liegt an Österreich. Auch kann Österreich die Lkw-Kontrollen deutlich erhöhen. "Aufgrund der hohen Toleranzgrenze beim Überschreiten des Tempolimits fahren viele Lkw deutlich schneller als die erlaubten 80 km/h. Da Zeit Geld ist, wird durch das Nichteinhalten der Tempolimits der Lkw-Transport billiger, was wiederum zu mehr Lkw-Fahrten führt", erklärt VCÖ-Experte Gansterer. Positiv ist, dass sich die EU-Staaten unter Österreichs Ratspräsidentschaft für verschärfte Regeln gegen Sozialdumping im Transportbereich ausgesprochen.

Auch aus Gründen der Verkehrssicherheit sind verstärkte Lkw-Kontrollen sehr wichtig. Lkw mit abgefahrenen Reifen oder anderen technischen Mängel sowie die Überschreitung der Ruhezeiten sind ein großes Sicherheitsrisiko für Autofahrer.

Einen Beitrag zur Reduzierung der Lkw-Lawinen kann auch ein nachhaltigeres Konsumverhalten leisten. Regionale und langlebige Produkte verursachen deutlich weniger Verkehr als billige Wegwerfware.

Anzahl Lkw von 1.1. bis 30.11.2018, in Klammer Änderung zum Vorjahreszeitraum

A2 Biedermannsdorf: 4.386.570 Lkw (plus 4,0 Prozent)

A2 ASt IZ NÖ Süd: 3.657.470 Lkw (plus 4,8 Prozent)

A1 Poppendorf: 3.633.990 Lkw (plus 3,1 Prozent)

A21 Brunn am Gebirge: 3.607.700 Lkw (plus 3,6 Prozent)

A1 Ybbs: 3.565.390 Lkw (plus 3,3 Prozent)

S1 Rannersdorf: 3.358.440 Lkw (plus 2,8 Prozent)

S1 Schwechat/Ost: 3.310.890 Lkw (plus 3,5 Prozent)

A1 St. Pölten: 3.263.530 Lkw (plus 2,8 Prozent)

A1 Altlengbach: 3.261.620 Lkw (plus 3,1 Prozent)

A21 Sittendorf: 3.025.670 Lkw (plus 3,5 Prozent)

A2 Münchendorf: 2.983.570 Lkw (plus 5,8 Prozent)

A4 Bruck an der Leitha: 2.878.490 Lkw (plus 2,6 Prozent)

A2 Bad Vöslau: 2.606.720 Lkw (plus 5,9 Prozent)

A2 Steinabrückl: 2.534.440 Lkw (plus 5,6 Prozent)

A2 Knoten Wr. Neustadt: 2.403.690 Lkw (plus 7,3 Prozent)

A22 Spillern: 1.463.560 Lkw (plus 3,2 Prozent)

A22 Stockerau Mitte: 1.440.950 Lkw (plus 4,6 Prozent)

A5 Eibesbrunn: 1.254.110 Lkw (plus 7,5 Prozent)

S33 St. Pölten: 1.060.290 Lkw (plus 1,5 Prozent)

S33 Pottenbrunn: 1.037.660 Lkw (plus 2,2 Prozent)

S33 Getzersdorf: 943.260 Lkw (plus 2,0 Prozent)

S5 Zaina: 901.430 Lkw (plus 2,2 Prozent)

S5 Seebarn am Wagram: 744.760 Lkw (plus 3,9 Prozent)

A1 Pressbaum: 202.370 Lkw (minus 1,8 Prozent)

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